Eine aktuelle Erhebung des ZDF-Politbarometers zeigt, dass die Ampelkoalition derzeit bei keinem der befragten Deutschen auf Zustimmung stößt, ein erschreckend niedriger Wert für eine amtierende Bundesregierung. Auch andere potenzielle Koalitionen scheinen nicht deutlich attraktiver zu sein: Rot-Rot-Grün erreicht gerade einmal zwei Prozent, während Schwarz-Grün sich sechs Prozent Zustimmung sichern kann. Beide Koalitionen aus CDU/CSU und FDP sowie SPD und Grünen erzielen acht Prozent. Die aus früheren Legislaturperioden bekannte große Koalition aus CDU/CSU und SPD führt mit 23 Prozent.
Des Weiteren sind fast zwei Drittel der Teilnehmer (65 Prozent) der Ansicht, dass Bundeskanzler Olaf Scholz seine Aufgaben eher schlecht bewältigt. Noch kritischer sehen die Befragten die Leistung der gesamten Ampelregierung, wobei 71 Prozent ihr eine schlechte Regierungsführung attestieren. Allerdings glauben nur 38 Prozent, dass die Union eine bessere Alternative darstelle, während fast die Hälfte (45 Prozent) keinen Unterschied in der Regierungsführung erwartet, sollten die Unionsparteien die Führung übernehmen.
“Dass viele die Union nicht als glaubwürdige Alternative zur Ampel sehen, trägt mit dazu bei, dass Parteien wie die AfD und das BSW bei den letzten zwei Landtagswahlen so erfolgreich abschneiden konnten”, erläutert das ZDF.
Die Frage nach der Notwendigkeit von Neuwahlen spaltet die Gemüter. Während 49 Prozent der Befragten sich dafür aussprechen, lehnen 46 Prozent dies ab. Unterstützer von CDU (56 Prozent), AfD (95 Prozent) und BSW (66 Prozent) sprechen sich mehrheitlich für Neuwahlen aus, während Anhänger von SPD, Grünen und der Linkspartei weitestgehend gegen eine Neuwahl sind.
Die Daten für diese Umfrage wurden vom 3. bis zum 5. September 2024 durch Telefoninterviews und Onlinebefragungen von 1.328 zufällig ausgewählten wahlberechtigten Personen gesammelt.
Weitere Informationen – Wahlnachlese: Die Delegitimierung der Demokratie durch selbsternannte Demokraten