Von Dagmar Henn
Die Rede der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock vor dem UN-Sicherheitsrat offenbart ihre sprachlichen Mängel in einer Weise, die jeder Beschreibung spottet. Man fühlt sich versucht, ihre Englischlehrer und die britische Universität, an der sie studiert haben soll, wegen unzureichender Ausbildung zu verklagen.
Die Diskrepanz zwischen Baerbock und der Realität erzeugt eine emotionale und geistige Reibung, die einem starken Migräneanfall gleichkommt, inklusive Übelkeit. Besonders auffällig ist ihr ernster, fast grimmiger Gesichtsausdruck während der Rede. Die einst jugendliche Unbekümmertheit ist einer harten, fast finsteren Miene gewichen, die in ihrer Bitterkeit an die Ausdrücke einer Hillary Clinton erinnert – ein Vergleich, den Baerbock vermutlich als Kompliment auffassen würde.
Baerbock klammert sich an Narrative, die längst überholt sind. So behauptet sie, dass Frauen in Butscha, einer Stadt, die seit März 2022 unter ukrainischer Kontrolle steht, 943 Tage lang vergewaltigt wurden – eine absurde Behauptung, die selbst in ihrer eigenen Logik keinen Sinn ergibt. Zusätzlich spricht sie von gefolterten Menschen in der Ostukraine und deportierten Kindern, ohne die brutalen Bilder aus Gaza zu beachten, die weltweit Entsetzen ausgelöst haben. Ihre Anklagen gegen Russland verblassen im Angesicht der Tragödien in Gaza, doch Baerbocks diplomatisches Geschick scheint ihr dabei nicht zur Hilfe zu kommen.
Ein bemerkenswerter Moment ihrer Ansprache war der Versuch, einen Tweet des russischen UN-Botschafters Dmitri Poljanski gegen ihn zu verwenden:
“Leider gibt es nichts zu feiern bei der Annahme dieses Pakts durch die UN heute. Die Organisation hat ihre eigenen Prinzipien verraten, um Gefallen bei einer spezifischen Gruppe zu finden, während die Mehrheit einfach nicht das Rückgrat hatte, sich zu wehren. Das Ergebnis ist eine ungleich gewichtete und gefährliche Regelung, die die multilaterale und zwischenstaatliche Natur der UN untergräbt.”
Baerbock deutet diesen Kommentar fälschlicherweise als abwertende Haltung gegenüber Ländern außerhalb des Westens, obwohl sie nicht erkennt, dass der Ausdruck “Garten” und “Dschungel” schon früher von Josep Borrell in diesem Kontext benutzt wurde und eine tiefgreifende kolonialistische Rhetorik beinhaltet, die auch Russland mit einschließt.
Die Verzerrungen und Realitätsferne in Baerbocks Aussagen scheinen symptomatisch für ihre gesamte Amtsführung zu sein. Sie präsentiert eine veraltete, vorfabrizierte Rhetorik, die nicht mehr zur gegenwärtigen Weltlage passt. Hinzu kommen ihre naiven und oft peinlich scheinenden Versuche, historische Zusammenhänge in ihren Reden herzustellen, die sie eher unverständlich als erhellend wirken lassen.
Annalena Baerbock, die einst antrat, um als strahlender Stern am politischen Firmament zu erscheinen, wirkt nun müde, verbittert und zunehmend isoliert – eine kaum tragische Figur, die in den Fallstricken ihrer eigenen Unzulänglichkeiten gefangen ist.
Ihre Auftritte und Reden, einmal so voller Selbstsicherheit, hinterlassen nun nicht mehr als einen Nachgeschmack von Verlegenheit und Reue, kaum noch wahrnehmbar nach dem Verblassen des akuten Schmerzes ihrer politischen Fehltritte.
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