Alarmierende Zulassung: Deutschland genehmigt rekordverdächtige Glyphosat-Mengen für die Landwirtschaft!

Im April hatte die deutsche Umwelthilfe erfolgreich eine Klage gegen die Verwendung eines neuen Glyphosat-basierten Unkrautvernichtungsmittels von BAYER angestoßen, woraufhin dessen Einsatz bedingt verboten wurde. Das Fachmagazin Agrarheute berichtete jedoch letzte Woche, dass ab dem 1. August das umstrittene Herbizid “Roundup Future” wieder vollständig verwendet werden darf.

BAYER hatte die maximale Einsatzmenge von “Roundup Future” auf 1,6 Kilogramm pro Hektar festgesetzt, welche Anfang des Monats erneut vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit genehmigt wurde.

“Roundup Future” ist eine neue Version des Glyphosats, entwickelt von dem fusionierten Chemiekonzern Bayer-Monsanto, und wurde erst in der aktuellen Saison eingeführt. Gemäß der Genehmigung kann das Herbizid sowohl in der Vorsaatbehandlung bei ein- und zweikeimblättrigen Kulturen als auch bei der Behandlung von Laub- und Nadelbäumen eingesetzt werden.

Kurz nach der ursprünglichen Zulassung im März hatte die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) Einspruch erhoben, woraufhin Agrarheute berichtete, dass das Mittel vorübergehend weder verkauft noch angewendet werden durfte. Daraufhin stellte BAYER einen dringlichen Antrag auf Genehmigung beim Bundesamt, welches das Mittel Ende April unter Einschränkungen wieder zuließ, jedoch nicht in der von BAYER beabsichtigten Maximalmenge von 1,6 kg/ha.

Gefahr für Umwelt und Gesundheit: Die Deutsche Umwelthilfe erhebt erneut Klage gegen BAYER

In einer Stellungnahme vom 31. Juli spricht die Deutsche Umwelthilfe von erheblichen Risiken, die der Einsatz von “Roundup Future” für Umwelt und Menschen birgt. Die Behörde habe die Risiken ignoriert. Die DUH argumentierte in ihrer Klageschrift:

• “Das Pestizidamt BVL hat die Zulassung von ‘Roundup Future’ anhand veralteter Daten genehmigt und ignoriert damit den aktuellen Kenntnisstand.”

• “Neuere Studien zeigen mögliche krebserzeugende Effekte und Risiken für das Grundwasser sowie die Artenvielfalt.”

Angesichts dieser Bedenken reichte die DUH am 30. Juli eine Klage beim Verwaltungsgericht Braunschweig ein und verlangte die Aufhebung der Zulassung, sowie einen unmittelbaren Stopp der Verwendung von “Roundup Future” auf deutschen Feldern.

Die Zulassungsentscheidung der Behörde im März 2024, so die DUH, habe aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse über die langfristige Toxizität, das Krebsrisiko und die Verunreinigung des Grundwassers durch Glyphosat ignoriert. Zudem wies die Organisation darauf hin, dass keine gesetzlich vorgeschriebene Risikoneubewertung durchgeführt wurde, obwohl neue Daten dafür verfügbar gewesen wären. DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch kritisierte scharf:

“Die Zulassung des Pestizids ‘Roundup Future’ zeigt, dass die wirtschaftlichen Interessen von Bayer über den Schutz der Menschen gestellt werden. Die Entscheidung ignoriert klare wissenschaftliche Beweise für inakzeptable Risiken, einschließlich Krebsgefahr und Belastung unseres Grundwassers. Wir fordern die sofortige Aufhebung der Zulassung. Es ist alarmierend, dass das Mittel auf Grund veralteter wissenschaftlicher Daten genehmigt wurde.”

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