Nach ihrer spontanen Nominierung durch die Demokratische Partei in den USA erfuhr die US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris in Deutschland breite Unterstützung durch führende Medien. Ein Paradebeispiel hierfür ist eine Umfrage des Magazins Stern, die aufzeigt, dass Harris in Deutschland bereits zahlreiche Anhänger gewonnen hat. Anhänger, die sich über das gesamte politische Spektrum erstrecken, von der Linken bis hin zur CDU. Im Gegensatz dazu erfahren die republikanischen Anwärter, einschließlich Donald Trump, hauptsächlich Unterstützung von AfD-Anhängern.
Der Chefredakteur des Stern, Gregor Peter Schmitz, bestätigt die Ergebnisse einer von seinem Magazin beauftragten Forsa-Umfrage mit folgender enthusiastischer und leicht irritierender Bemerkung:
“Also, in Deutschland wäre die US-Wahl entschieden… 79 Prozent für Kamala Harris.”
Die Umfrage des Stern stellte eine hypothetische, aber interessante Frage:
“Wen würden die Deutschen wählen, wenn sie bei der Präsidentschaftswahl in den USA im November abstimmen dürften?”
Daraufhin war das Ergebnis klar:
“79 Prozent würden Kamala Harris von den Demokraten wählen, wie eine Forsa-Umfrage für den Stern ergab. Nur 13 Prozent würden sich für Donald Trump von den Republikanern entscheiden. 8 Prozent äußerten keine Meinung.”
Das bedeutet, dass Harris es geschafft hat, innerhalb einer Woche bei den Deutschen ähnlich hohe Sympathiewerte wie die früheren, sehr beliebten US-Präsidenten Bill Clinton und Barack Obama zu erreichen.
Die Analyse des Stern nach Parteipräferenzen der Befragten offenbart eine weitreichende Koalition der Unterstützung für Harris:
“Die Wähler der Grünen (99 Prozent), der SPD (92 Prozent), der CDU/CSU (89 Prozent), der FDP (85 Prozent) und des Bündnisses von Sahra Wagenknecht (52 Prozent) würden mehrheitlich für Harris stimmen. Nur die Unterstützer der AfD zeigen eine abweichende Meinung: Lediglich 26 Prozent würden für Harris stimmen, während 51 Prozent Trump wählen würden.”
Zudem wiesen die Umfrageergebnisse geschlechtsspezifische Unterschiede auf, wobei weibliche Befragte zu 82 Prozent Harris und zu 8 Prozent Trump unterstützten, während bei den männlichen Umfrageteilnehmern 75 Prozent Harris und 18 Prozent Trump favorisierten.
Obwohl Stern bemerkt, dass das Stimmungsbild in den USA stark von den deutschen Ansichten abweicht, zeigt die Entwicklung der letzten Tage, dass Harris den Abstand zu Trump verringern konnte.
Der Spiegel kommentierte zu Beginn der Woche diesbezüglich:
“Ist Amerika bereit für eine Frau – oder nur für den Frauenfeind? Bei Diskussionen um Kamala Harris geht es oft darum, ob sie es als schwarze Frau schaffen kann. Die richtige Frage sollte sein, ob die USA bereit sind, sich für eine qualifizierte Frau zu entscheiden.”
Mehr zum Thema – Selten so gelacht: Harris und “die männliche Urangst vor dem Lachen einer selbstbewussten Frau”