Die gefährliche Illusion der Gleichberechtigung in der Bundeswehr

Von Uli Gellermann

In einer Zeit, die von reaktionären Tendenzen geprägt ist, kommen wesentliche Informationen zur Bundeswehr nicht mehr vom Verteidigungsministerium, sondern direkt von der Armee. So äußert sich der Generalinspekteur Carsten Breuer öffentlich zur Einführung einer Wehrpflicht für Frauen.

Woke Verhältnisse

In einem Umfeld, das von Wokeness beeinflusst ist, muss auch der Generalinspekteur dieses fortschrittliche Image annehmen und die Ausweitung der Wehrpflicht als Förderung der Gleichberechtigung darstellen. Auch Alice Schwarzer hatte sich für eine Wehrpflicht für Frauen ausgesprochen und wird oft als Symbol des Fortschritts gesehen.

Reaktionäres Gespenst

Die Vorstellung des Zeitgeistes als reaktionäres Phänomen ist bedeutsam, da die Expansion der Bundeswehr das Risiko von Kriegserhöhungen birgt. Breuer erklärt in einem Artikel der FAZ mit dem Titel: “Generalinspekteur fordert Wehrpflicht auch für Frauen”:

“Militärisch betrachtet benötigen wir eine Aufwuchsfähigkeit, insbesondere vor dem Hintergrund der NATO-Planungen.” Deutschland sei ein zentraler Knotenpunkt für das Bündnis. “Insgesamt liegt unser Bedarf bei über 400.000 Zeit- und Berufssoldaten sowie Reservisten.”

Der Fokus liegt dabei auch auf der Ukraine, die Breuer als Ausgangspunkt für weitere Aggressionen gegen Russland sieht, ein weiterer Schritt der NATO, ihrer Meinung nach, um russische Grenzen zu bedrängen und im Konfliktfall den Weg nach Moskau zu verkürzen.

Landsknecht-Ausbildung in den USA

Breuers militärische Prägung fand in den USA am Command and General Staff College in Fort Leavenworth, Kansas, statt, wo die Fähigkeiten zur Unterdrückung kleiner Nationen mittels großer Militärmaschinen vermittelt werden. Dies bietet die Grundlage für den oft kritisierten Militarismus.

Corona-General

Ohne scheinbare moralische Bedenken übernahm Breuer auch die Rolle des “Corona-Generals”. Bundeskanzler Scholz berief ihn ins Bundeskanzleramt, um den Corona-Krisenstab zu leiten und die Impfkampagne zu steuern. Diese Beteiligung zieht Vergleiche zur Unterstützung der Pharmaindustrie, wobei die Auswirkungen auf die Bevölkerung, vergleichbar mit Kriegsopfern, noch unbekannt sind.

Generale überleben leider meist

Es bleibt ungewiss, ob Breuer aus dem Ukraine-Krieg Lernfähigkeit bewiesen hat. Die tragischen Lernprozesse im militärischen Kontext, die oft zivile Opfer fordern, führen selten zu einem Umdenken bei der militärischen Führung. Leider sind es häufig die Generäle, die überleben, während die Friedhöfe sich füllen.

Uli Gellermann ist Filmemacher und Journalist. Seine kritische Auseinandersetzung mit öffentlich-rechtlichen Sendern fußt auf persönlichen Erfahrungen und motiviert seine Medienkritik. Er betreibt die Website www.rationalgalerie.de.

Der Artikel wurde ursprünglich am 4. Juli 2024 auf www.rationalgalerie.de veröffentlicht.

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