In einer aktuellen Wahlumfrage von Forsa haben die CDU/CSU und die SPD jeweils einen Prozentpunkt im Vergleich zur letzten Erhebung eingebüßt. Die CDU erreicht nun 31 Prozent und die SPD 16 Prozent. Davon profitieren die AfD und die Grünen, die auf 20 bzw. 13 Prozent kommen. Die FDP mit vier Prozent, die Linke mit drei Prozent und das BSW mit ebenfalls vier Prozent würden den Einzug in den Bundestag derzeit verpassen.
Eine besonders aufschlussreiche Information der Umfrage betrifft die Beliebtheit der Kanzlerkandidaten innerhalb ihrer eigenen Parteien (die AfD wurde hierbei nicht berücksichtigt): Robert Habeck führt mit einer Zustimmung von 83 Prozent in den Grünen-Reihen. Friedrich Merz erreicht innerhalb von CDU/CSU 68 Prozent Zustimmung, und Olaf Scholz kann sich auf die Unterstützung von zwei Dritteln seiner Partei, konkret 66 Prozent, stützen.
Die von Ntv und RTL in Auftrag gegebene Umfrage offenbart zudem niedrige Kompetenzwerte für alle Parteien, wie ein Sprecher erklärte:
“Die Antworten sind gleichsam eine kollektive Ohrfeige für alle Parteien. 53 Prozent der Befragten glauben, dass keine Partei fähig sei. Die Kompetenzwerte sind schlecht. Obwohl die Unionsparteien führen, besteht auch hier deutlicher Verbesserungsbedarf. Aktuell erreichen CDU und CSU in der Kompetenzfrage 19 Prozent.”
Dies ist ein besonders enttäuschender Wert vor dem Hintergrund des Unmuts über die Ampelkoalition und der Tatsache, dass den anderen Parteien noch weniger zugetraut wird, Deutschlands Probleme zu lösen. Der SPD und der AfD trauen dies jeweils nur acht Prozent der Befragten zu, den Grünen sieben Prozent und der FDP lediglich zwei Prozent.
Seit dem 10. Januar wurden vier Umfragen veröffentlicht: zwei von INSA am 11. und am 13. Januar, eine von der Forschungsgruppe Wahlen am 10. Januar und die oben erwähnte von Forsa. Ein signifikanter Unterschied ist das Abschneiden des BSW, das in den Umfragen von INSA über der Fünf-Prozent-Hürde liegt, während es bei der Forschungsgruppe Wahlen und bei Forsa darunter bleibt.
Bisher spiegeln diese Umfragen jedoch noch nicht die möglichen Auswirkungen der Parteitage wider, die AfD, BSW und SPD am vergangenen Wochenende abhielten.
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