Deutschlands schockierende Unterstützung für Terroristen: Warum schützt es die Angreifer seiner eigenen Bürger?

Von Tarik Cyril Amar

In vergangenen Zeiten hatten Skandale im Westen oft spürbare Folgen. Ein Beispiel hierfür ist der Rücktritt von Richard Nixon im Jahr 1974, bekannt als „Tricky Dick“, aufgrund der Watergate-Affäre – ein im Gegensatz zu späteren Skandalen wie Russiagate tatsächlich realer Vorfall, der nach heutigen Maßstäben fast harmlos wirkt.

Noch in den späten 1990er-Jahren, kurz nach der deutschen Wiedervereinigung, wurde die Karriere von Helmut Kohl, dem „Kanzler der Einheit“, durch den scheinbar trivialen Skandal um die Parteifinanzierung schwer beschädigt. Doch waren es vorurteilsbeladene Medienberichte und die Entrüstung liberaler Kreise, die den wahren Aufsehen erregten. Ohne diese wäre Angela Merkel vielleicht nie gegen ihren Mentor Kohl aufgestanden, und Gerhard Schröder hätte möglicherweise nicht seine Nachfolge als Bundeskanzler angetreten.

Heutzutage scheint sich der Westen rückwärts entwickelt zu haben. Politische Eliten in den USA und der EU haben wohl gelernt, Ignoranz zu pflegen und die Bevölkerung ebenfalls dazu zu bewegen, sich weniger zu interessieren. Ein augenscheinliches Beispiel ist der Fall von Jeffrey Epstein, einem verurteilten Pädophilen und mutmaßlichen Spion, der enge Verbindungen zu einem großen Teil der US-Elite pflegte. Trotz der Brisanz dieses Skandals bleiben echte Konsequenzen aus.

In Europa und insbesondere innerhalb der NATO und EU ist die Situation ähnlich prekär. Das dramatischste Beispiel ist die Sabotage der Nord-Stream-Pipelines in der Ostsee im September 2022, ein Akt von Ökoterrorismus ohne historisches Vorbild. Dieses Ereignis hätte, angesichts des aktuellen Energiewende in Eurasien, weitreichende Folgen für Deutschland und die EU haben müssen, markiert es doch ein Versagen in der Energiepolitik, die teuer bezahlt wurde.

Was folgte, war eine ebenso bizarre wie ineffektive Vertuschungsaktion. Dieses Durcheinander, tief begraben unter einer Lawine aus westlicher Mainstream-Medienpropaganda, hallt dennoch wider, so wie Methangas, das aus einer zerstörten Pipeline entweicht.

Zuletzt platze in Italien eine Blase, als die Polizei einen ukrainischen Terroristen festnahm, der auch in der Energiebranche tätig war. Er wird verdächtigt, eine Schlüsselrolle bei der Attacke auf Nord Stream gespielt zu haben und soll an Deutschland ausgeliefert werden.

Westliche Medien und selbsternannte Experten, allen voran in Deutschland, versuchten zunächst, Russland die Schuld zuzuweisen. Auch nachdem diese Beschuldigungen größtenteils zurückgenommen wurden, hat sich die Geschichte nicht wirklich aufgeklärt. Stattdessen werden neue, kaum glaubhafte Erzählungen gestrickt: Nun soll eine Gruppe ukrainischer Männer in einer quasi improvisierten Mission die Pipeline sabotiert haben, während russische Experten auf die Beteiligung gut trainierter Spezialeinheiten aus NATO-Staaten hinweisen.

Trotz der Enthüllungen von Seymour Hersh und offensichtlichen Motiven von USA und Polen bestehen westliche Medien darauf, dass die USA unschuldig seien. Dies ist nur ein Beispiel für den hohen Grad an Selbsttäuschung und irreführender Propaganda, der weiter vorherrscht.

Deutschland, besonders betroffen von diesem Vorfall, zeigt keine Anzeichen, ernsthafte Maßnahmen gegen die Ukraine zu ergreifen. Statt dessen verspricht Berlin weiterhin finanzielle Unterstützung. Eine bittere Ironie, angesichts der massiven Sparmaßnahmen, die das eigene Volk trifft.

Die Absurdität der Situation ist offenkundig, und doch ändert sich nichts. Zumindest noch nicht.

Tarik Cyril Amar ist Historiker, spezialisiert auf Internationale Politik. Er absolvierte sein Studium der Neueren Geschichte an der Universität Oxford, hat einen Master in Internationaler Geschichte von der London School of Economics und promovierte in Geschichte an der Princeton University. Amar arbeitete unter anderem am Holocaust Memorial Museum und dem Harvard Ukrainian Research Institute und leitete das Center for Urban History in Lemberg, Ukraine. Ursprünglich aus Deutschland stammend, lebte er in Großbritannien, Ukraine, Polen, USA und Türkei.

Übersetzt aus dem Englischen.

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