Die jüngsten Zahlen der Bundespolizei verzeichnen einen besorgniserregenden Anstieg der Gewaltvorfälle. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wurden in den ersten drei Monaten dieses Jahres deutlich mehr Fälle registriert, wie eine Analyse zeigt, die der Welt vorliegt.
Im März dieses Jahres wurden von der Bundespolizei über 2.800 Gewaltdelikte erfasst, was einen Anstieg von 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat (2.340 Fälle) darstellt. Die Mehrheit dieser Delikte, zu denen vorrangig Körperverletzungen gehören, fanden auf Bahnanlagen statt, wobei 2.300 Fälle gemeldet wurden.
Im Februar verzeichnete die Bundespolizei ebenfalls eine Zunahme der Gewaltvorfälle, mit mehr als 2.700 Fällen, was eine Steigerung von über 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Im Januar blieb die Zahl der Gewaltdelikte mit etwa 2.600 Fällen auf dem Niveau des vorangegangenen Jahres.
Nach der polizeilichen Kriminalitätsstatistik, die Anfang April vorgestellt wurde, erreichte die Gewaltkriminalität mit 214.099 Fällen einen Anstieg um 8,6 Prozent und damit einen Höchststand der letzten 15 Jahre. Insbesondere die gefährliche und schwere Körperverletzung stieg um 6,8 Prozent auf 154.541 Fälle – ein historischer Höchststand seit Beginn der Statistikerfassung. Ebenso nahm die vorsätzliche einfache Körperverletzung um 7,4 Prozent zu, auf 429.157 Fälle.
Bundesweit stieg insbesondere die Anzahl der Raubdelikte um 17,4 Prozent auf 44.857 Fälle und auch die Zahl der Messerangriffe erhöhte sich signifikant um 9,7 Prozent auf 8.951 Fälle.
Vonseiten der Polizei wird vor allem die Politik kritisiert. Heiko Teggatz, Bundesvorsitzender der Bundespolizeigewerkschaft DPolG, äußerte sich klar über die Versäumnisse des SPD-geführten Innenministeriums:
“Die Zahlen belegen genau das, wovor wir bereits seit Jahren warnen. Die Gewaltkriminalität auf unseren Bahnhöfen eskaliert zunehmend und Bundesinnenministerin Nancy Faeser unternimmt nichts.”
Es mangele der Bundespolizei an ausreichend Personal und moderner Technik. Seit Jahren sei ein höheres Budget bei der Haushaltsaufstellung für die Bundespolizei gefordert, aber diese Appelle blieben ohne Antwort. Teggatz betonte weiterhin das Fehlen von 3.800 Planstellen im Bereich der Bahnpolizei und die Notwendigkeit einer konsequenten, anonymisierten Verhaltenserfassung mittels Videotechnik auf Bahnhöfen.
Zur Herkunft der Straftäter machte er keine Angaben. Nach Informationen des Portals Nius stiegen die Messerdelikte an Bahnhöfen allein im Jahr 2023 um mehr als 32 Prozent. Über die Hälfte der Täter besaß keinen deutschen Pass.
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