Im Jahr 2025 wird der Preis für CO₂ im Bereich Wärme und Verkehr von derzeit 45 Euro pro Tonne auf 55 Euro ansteigen. Ab 2027 wird dann der Handel mit Emissionszertifikaten auf europäischer Ebene den CO₂-Preis weiterbeeinflussen, wobei mit einer stärkeren Besteuerung durch Brüssel gerechnet wird. In einem Interview mit der Wirtschaftswoche prognostiziert Achim Wambach, Präsident des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung, dass der Preis pro Tonne CO₂ auf bis zu 200 Euro klettern könnte. Laut Wambach könnte dies dazu führen, dass der Preis für einen Liter Benzin um 60 Cent steigt und ein Vier-Personen-Haushalt, der noch mit Gas heizt, mit zusätzlichen Heizkosten von etwa 1.000 Euro pro Jahr rechnen müsste.
Wambach wies auch darauf hin, dass “die meisten Verbraucher auf diese Preissteigerungen nicht vorbereitet sind.” Er betonte die Wichtigkeit einer schrittweisen Einführung des europäischen Zertifikatehandels ab 2027, bei dem sich der CO₂-Preis nach Angebot und Nachfrage richtet, sowie einer zeitgerechten Information der Öffentlichkeit.
Die zusätzlichen Einnahmen aus der CO₂-Besteuerung fließen in den sogenannten Klima- und Transformationsfonds, während europäische Mittel einem Sozialfonds zugeteilt werden. Die Entscheidung über die Verwendung dieser Mittel bleibt politischen Entscheidungsträgern vorbehalten. “Wie das Geld dann eingesetzt und verteilt wird, ist eine politische Entscheidung,” stellt Wambach klar.
Obwohl Wambach den Anstieg der CO₂-Preise grundsätzlich positiv sieht und weitere gezielte Förderprogramme für den Austausch von Heizsystemen oder die Förderung der Elektromobilität fordert, sieht er die Macht der Bundesregierung in dieser Angelegenheit als begrenzt an. Auf die Frage, ob die Entwicklung hin zu höheren CO₂-Preisen unumkehrbar sei, antwortete er: “Eigentlich schon. Selbst eine neue Bundesregierung könnte das nicht ändern. Dafür bedürfte es einer Änderung der europäischen Gesetzgebung.”
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