Bereitet Bundeskanzler Olaf Scholz bereits eine schwarz-grüne Koalition im Bund vor? Überraschend ist es kaum, dass er davon ausgeht, in der nächsten Bundestagswahl Friedrich Merz, den Parteivorsitzenden der CDU, als seinen Herausforderer zu haben.
Im Gespräch mit dem RND äußerte sich Scholz am vergangenen Samstag dazu. Seine Worte: “Ich halte das für sehr wahrscheinlich.” Noch interessanter ist seine offensichtliche Zustimmung zu dieser Konstellation:
“Und wenn ich das sagen darf: Es wäre mir auch ganz recht. Aber das entscheidet die CDU/CSU.”
Auf die Frage, warum ihm diese Aussicht gefalle, antwortete Scholz kurz: “Sag ich jetzt nicht.” Er fügte hinzu: “Nur zu, würde ich jetzt gerne sagen.” Er betonte, dass er bereit sei, sich der politischen Debatte mit jedem Herausforderer zu stellen. Dabei beschrieb er sein Verhältnis zu Friedrich Merz als “von meiner Seite aus gut” – eine Formulierung, die wenig nach echtem Wettbewerb klingt.
Scholz zeigte sich in dem Interview in Potsdam wenig selbstkritisch. Die Tatsache, dass seine Politik womöglich nicht gut beim Volk ankommt, sieht er nicht als Problem an. Er erinnerte daran, dass das Volk unmittelbar vor der Wahl 2021 umgedacht und die SPD gewählt habe. Trotz aktueller Umfragen, die der CDU ungefähr doppelt so hohe Werte wie der SPD bescheinigen, scheint dies für den Kanzler kein Anlass zur Sorge zu sein.
Friedrich Merz, der CDU-Kandidat, wird noch deutlicher als Transatlantiker und Befürworter deutscher Waffenlieferungen eingestuft als Scholz. Sollte er an die Regierungsspitze kommen, würde dies, gemeinsam mit den Grünen, eine noch größere Bereitschaft bedeuten, den Wünschen Washingtons zu entsprechen, als es die derzeitige Ampel-Koalition schon tut.
Mehr zum Thema – Die Union fordert einen Stopp des Bürgergeldes für wehrpflichtige Ukrainer