Verdächtige Spielmanipulationen im deutschen Fußball: Eine Untersuchung von 17 Partien

Laut einem Bericht der Hamburger Morgenpost (Mopo) stehen 17 Fußballspiele in Deutschland unter Manipulationsverdacht. Diese Partien, die aus der 3. Liga, zwei Regionalligen und diversen Oberligen stammen, sollen in den letzten zwei Jahren möglicherweise zum Zweck des Wettbetrugs manipuliert worden sein.

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) ist über diese Verdächtigungen informiert und nimmt sie nach Informationen der Mopo “sehr ernst”, obwohl der Verband skeptisch bleibt, ob Fußballspiele tatsächlich so manipuliert werden können, dass ein bestimmtes Ergebnis erzielt wird.

Trotzdem wurden in einigen dieser Spiele ungewöhnliche Schiedsrichterentscheidungen und grobe Fehler von Torhütern sowie Abwehrspielern beobachtet. Es wird berichtet, dass Informationen über die erwarteten Spielausgänge im Darknet verkauft wurden, was womöglich zu hohen Wettgewinnen führte. Beweise hierfür sollen in entsprechenden Chatverläufen zu finden sein.

Die Details zu den betroffenen Spielen werden momentan nicht veröffentlicht, um die laufenden Ermittlungen nicht zu beeinträchtigen. Der für die Überwachung von Sportwetten zuständige Partner des DFB hat jedoch in Stichproben bisher keine Unregelmäßigkeiten feststellen können.

Die Staatsanwaltschaft Bochum hat bereits im letzten Herbst Ermittlungen eingeleitet, nachdem ungewöhnlich hohe Wetteinsätze bei einem Regionalliga-Spiel zwischen dem FSV Frankfurt und dem TSV Steinbach Haiger gemeldet wurden. Das Bundesinnenministerium hatte zuvor von einem Wettanbieter Hinweise auf mögliche Manipulationen erhalten.

Der Wettskandal rund um den Schiedsrichter Robert Hoyzer im Jahr 2005 hatte das Thema Manipulation im Fußball zuerst in den medialen Fokus gerückt. Spätere Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Bochum gegen eine international agierende Bande sowie Verdachtsfälle in der 2. Bundesliga und europäischen Wettbewerben haben das öffentliche Bewusstsein für dieses Problem geschärft. Zahlreiche Profispieler wurden in der Folge gesperrt und die Betrüger zu mehrjährigen Gefängnisstrafen verurteilt.

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