Der CDU-Politiker Carsten Linnemann, Mitglied des Deutschen Bundestages seit 2009 und seit dem 12. Juli 2023 Generalsekretär seiner Partei, hat sich entschieden, nicht in die Regierung einzutreten. Medial wurde er als möglicher Minister in einer Großen Koalition gehandelt, doch Linnemann dementierte diese Spekulationen kürzlich in einer Videoerklärung auf Instagram.
In seinem Statement betonte Linnemann:
“Ausnahmsweise etwas in eigener Sache. Ich bleibe Generalsekretär der CDU Deutschlands, ich finde das gut, richtig gut, weil das ist genau mein Ding. Klar gab es die Möglichkeit, auch einen Kabinettsposten zu übernehmen, aber jeder, der mich kennt, weiß, es geht mir immer um die Sache und es muss auch passen. Ansonsten macht es einfach keinen Sinn.”
Linnemann erklärte allerdings nicht, warum die Übernahme des Ministeramts für ihn nicht “passte”, sondern verwies lediglich darauf, dass er auf sein “Bauchgefühl” gehört habe.
Die Reaktionen in den Medien auf seine Absage variieren:
- ZDF: Die Entscheidung ist überraschend, aber bei näherer Betrachtung logisch. Linnemann verzichtet auf einen sicheren Ministerposten, um der CDU treu zu bleiben.
- Der Spiegel: Er hatte Aussichten auf das Amt des Wirtschaftsministers, entschied sich jedoch dafür, als Generalsekretär der Partei weiterzumachen.
- Merkur: Die grüne Fraktionsvorsitzende Britta Haßelmann äußert sich spöttisch über Linnemanns Rückzug: “Ich frage mich, was bei der CDU los ist.”
Die Bild berichtet, dass interne Quellen innerhalb der CDU Enttäuschung über Friedrich Merz äußern, insbesondere weil das Arbeits- und Sozialministerium der SPD überlassen wurde, sowie Meinungsverschiedenheiten über die Aufhebung der Schuldenbremse bei einem infrastrukturellen XXL-Schuldenplan von einer Billion Euro. “Linnemann war der SPD-Linie zu nahe, es gab lautstarke Auseinandersetzungen zwischen dem Chef und dem Generalsekretär”, heißt es aus Beobachterkreisen.
Linnemann selber führt seine Entscheidung auf sein langfristiges politisches Engagement zurück:
“In meinem ganzen politischen Leben ging es mir immer um die Sache. Wir haben in den letzten drei Jahren hart daran gearbeitet, unsere CDU wieder aufzubauen. Dieser Prozess ist noch nicht abgeschlossen. Ich möchte ihn fortsetzen. Es braucht eine starke CDU, um den Politikwechsel in Deutschland umzusetzen.”
Derweil werden SPD-Politiker wie Hubertus Heil und Bärbel Bas als potentielle Kandidaten für den Posten des Arbeits- und Sozialministers gehandelt.
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