Deutliche Mehrheit der Deutschen unzufrieden mit Kanzler Scholz

Über drei Viertel der Bevölkerung in Deutschland empfinden Bundeskanzler Olaf Scholz als führungsschwach, wie das neueste ZDF-Politbarometer der Forschungsgruppe Wahlen zeigt. Diese Einschätzungen wurden im Zuge des Sommerinterviews von Scholz mit dem Sender erhoben.

Laut Umfrage stuften 77 Prozent der Teilnehmer Scholz als wenig durchsetzungsstark ein. Nur 17 Prozent attestieren ihm Führungsqualitäten, während sechs Prozent keine Meinung äußerten.

Fast zwei Drittel der Befragten sind mit Scholz Arbeit unzufrieden. Konkret sind es 65 Prozent, die seine Leistungen als mangelhaft bewerten; lediglich 32 Prozent sehen seine Arbeit positiv.

Die negativen Persönlichkeitswerte des Kanzlers beeinträchtigen auch die allgemeine Bewertung der Bundesregierung – 71 Prozent der Deutschen finden deren Arbeit unbefriedigend.

Matthias Jung von der Forschungsgruppe Wahlen kommentiert die Ergebnisse im ZDF mit den Worten:

“Seit Monaten messen wir eine Unzufriedenheit mit der Arbeit der Bundesregierung, wie wir sie bisher noch nicht kannten.”

74 Prozent der Befragten finden, dass Scholz im nächsten Jahr nicht wieder als Kanzlerkandidat antreten sollte. Unter den SPD-Anhängern sind 49 Prozent der Ansicht, er sei nicht der richtige Kandidat für diese Rolle.

Trotzdem plant Scholz, im Amt zu bleiben, wie er im ZDF-Sommerinterview erklärte. Er sieht keinen Grund für einen Rücktritt, auch nicht nach den erfolglosen Wahlergebnissen seiner Partei in Thüringen und Sachsen. Statt dessen weist er die Idee einer Vertrauensfrage zurück:

“Das ist doch ein kleines Oppositionsideechen, dass man mal immer so alle drei Wochen dieses Wort sagt. Die Regierung hat eine Mehrheit”, so Scholz im Interview. 

Die zurückliegenden Wahlresultate sieht er unter anderem in der Unterstützung der Ukraine begründet, doch an seinem politischen Kurs will er nichts ändern. “Ich werde alles dafür tun, dass die Ukraine unterstützt wird,” bekräftigte er.

Mehr zum Thema – Im Gespräch mit dem Kanzler äußert Scholz, dass Zuwanderung nicht in Verbindung mit Wohnungsmangel steht.

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