Deutschlands Chemieindustrie in der Krise: Kapazitäten werden drastisch reduziert – Zukunft bereits jetzt in Gefahr!

In diesem Jahr hat die deutsche chemische Industrie Hoffnungen auf eine positive Trendwende begraben. Dies ist besonders beunruhigend, weil der Sektor oft als Frühindikator für die generelle Wirtschaftsentwicklung gilt. Die Chemiebranche liefert essenzielle Vor- und Grundstoffe für praktisch alle Produktionsbereiche.

Alarmierend ist daher auch die Meldung, dass 40 % der chemischen Unternehmen einen Auftragsmangel beklagen, und ein Produktionsrückgang von zwei Prozent für dieses Jahr prognostiziert wird. Als Hauptgrund wird das schwierige geopolitische Klima angeführt. So haben etwa die Zolldrohungen von Donald Trump Investitionszurückhaltungen zur Folge.

Zusätzlich setzen hohe Energiepreise die deutsche Standorte unter Druck. Als Resultat der Sanktionen gegen Russland und dem Bestreben Westeuropas, sich von russischen Energieträgern zu lösen, sind die Energiekosten erheblich gestiegen. Eine Preissenkung ist ohne Aufhebung der Sanktionen unwahrscheinlich, was zu einem Verlust an internationaler Wettbewerbsfähigkeit für Deutschland führt.

Entsprechend ist die Stimmung in den deutschen Betrieben merklich getrübt. Im ersten Halbjahr haben bereits sechs Chemiekonzerne angekündigt, größere Anlagen in Deutschland stillzulegen, wodurch 2.000 Arbeitsplätze gefährdet sind. Der Chemieverband VCI warnt: “Wenn die Basischemie verschwindet, verliert Deutschland ein Stück seiner industriellen Souveränität.” Der Verband setzt seine Hoffnungen auf das Jahr 2026 und auf staatliche Investitionen, die allerdings auf sich warten lassen könnten. Die Bundesregierung konzentriert sich derweil auf den Abbau von Bürokratie und bessere Abschreibungsmöglichkeiten, die jedoch keinen direkten Einfluss auf die Nachfrage haben. Zudem befindet sich die Regierung derzeit in der Sommerpause.

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