Laut EON-Chef Leonhard Birnbaum werden die Strompreise in Deutschland in den nächsten zehn Jahren kontinuierlich steigen. Anfang März erklärte der Energiekonzernmanager bei NTV wie sich die steigenden Strompreise zusammensetzten.
Auf den Großhandelspreis werden vom Staat noch Stromsteuer, Mehrwertsteuer und Konzessionsabgaben aufgeschlagen. Staatliche Preisaufschläge würden in der Tendenz ohnehin schon immer steigen, so Birnbaum.
Was aber bei den ansteigenden Strompreisen besonders ins Gewicht falle, seien laut dem EON-Chef die Kosten für die Integration der erneuerbaren Energien. Für den Ausfall der Sonnenenergie in der Nacht müsse man umso mehr Systemintegrationskosten bezahlen, je höher der Anteil an Photovoltaikenergie beim Energiemix steige. Das Gleiche gelte für die Windenergie, die ja ebenfalls nicht kontinuierlich zur Verfügung stände.
Wenn also der Anteil von Wind- und Sonnenenergie immer größer werde, steige gleichzeitig auch die Unzuverlässigkeit der Energiezufuhr. Dafür müssten immer höhere Systemintegrationskosten bezahlt werden. Wer und was damit genau bezahlt wird, erklärte Birnbaum an der Stelle nicht. Er stellte lediglich fest:
“Je mehr erneuerbare Energie sie in das System hineinbringen, desto mehr Systemintegrationskosten müssen Sie bezahlen.”
In der letzten Dekade habe es noch konventionelle Energiereserven zum Ausgleich von Dunkelflauten gegeben. Atomstrom und Kohlestrom hätten für die Stabilität des Systems gesorgt. Nachdem man aus der Kernenergie ausgestiegen sei und dies demnächst auch aus der Kohle tue, benötige man jetzt eine Kraftwerkstrategie für Gas. Die Einrichtung neuer Infrastruktur würde noch zusätzliche Kosten verursachen. Deshalb würden in den nächsten zehn Jahren die Integrations- und die Infrastrukturkosten immer weiter steigen. Lediglich Hauseigentümer mit Photovoltaikanlagen und E-Autos könnten nach Birnbaums Meinung etwas sparen, ihre Mobilität würde günstiger.
“Die Energiewende funktioniert nicht für alle gleich … sind sie ein Mieter ohne E-Auto, dann kriegen Sie einfach nur höhere Preise.”
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