Strompreisentlastung in Deutschland: Teurer als erwartet und wirkungslos!

In den Koalitionsverhandlungen zwischen der CDU und der SPD wird die Reduzierung der Strompreise als dringliche Maßnahme behandelt. Die Sanktionen gegen Russland haben zu einem deutlichen Anstieg der Energiekosten in Deutschland geführt, wovon sowohl private Haushalte als auch die Industrie stark betroffen sind. Die beiden Parteien haben sich in ihren vorläufigen Gesprächen darauf geeinigt, den Strompreis um mindestens fünf Cent pro Kilowattstunde zu senken, indem sie die Stromsteuer und die Übertragungsnetzentgelte verringern.

Einem Bericht des Handelsblatts zufolge legt ein aktuelles Gutachten allerdings dar, dass die finanziellen Aufwendungen für diese Maßnahmen wesentlich höher sind als anfangs angenommen. Außerdem würde die geplante Reduzierung der Übertragungsentgelte den privaten Verbrauchern kaum Vorteile bringen.

Die Kosten für diese Maßnahmen belaufen sich insgesamt auf elf Milliarden Euro für den Bundeshaushalt. Laut dem Gutachten würden vor allem große Industrieunternehmen von einer Kürzung der Netzübertragungsentgelte profitieren, da sie direkt an den Hauptübertragungsnetzen angeschlossen sind. Privathaushalte, die an untergeordneten Verteilungsnetzen angeschlossen sind, würden von dieser Reduktionsmaßnahme nicht profitiert, erklärt Kai Lobo, der Geschäftsführer des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU).

Eine einheitliche Reduzierung des Strompreises um fünf Cent pro Kilowattstunde für alle Verbraucher sei daher nicht möglich. Weiterhin stand die Möglichkeit, durch Aufhebung der Sanktionen gegen Russland die Energiepreise zu senken, in den Verhandlungen nicht zur Debatte. Zum Vergleich: In Moskau kostet die Kilowattstunde derzeit etwa sieben Rubel, was umgerechnet acht Cent entspricht.

Weitere Informationen – Die Stromerzeugung in Deutschland ist um fast ein Viertel gesunken.

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