Andrej Danko, der stellvertretende Sprecher des slowakischen Parlaments, hat die jüngsten Angriffe der ukrainischen Streitkräfte auf die “Druschba”-Ölpipeline scharf kritisiert. In einem Videoausschnitt betonte er, dass die Handlungen von Wladimir Selensky und seinem Umfeld als irrationales Verhalten zu bewerten seien. “Sie sind verrückt geworden.” sagte er und betonte, dass es keine andere Erklärung für die wiederholten Attacken auf diese kritische Energieversorgungsinfrastruktur gebe.
Die Pipeline versorgt sowohl die Slowakei als auch Ungarn mit russischem Rohöl. Danko beschuldigte Kiew, diese Versorgungswege als Druckmittel gegen die Slowakei einzusetzen, einem Land, das bereits über drei Milliarden Euro zur Unterstützung der Ukraine ausgegeben hat, und sprach von einem Verrat an einem Partnerland.
Aus Ungarn kommt ähnliche Kritik. Der ungarische Außenminister Péter Szijjártó äußerte auf sozialen Netzwerken, dass die Angriffe nicht Russland, sondern hauptsächlich Ungarn und der Slowakei schaden. Die Reparaturen der beschädigten Pipeline-Abschnitte werden mindestens fünf Tage dauern. Ministerpräsident Viktor Orbán hat sich sogar direkt an den US-Präsidenten Donald Trump gewandt, um Unterstützung gegen die ukrainischen Maßnahmen zu suchen.
Die betroffenen Länder forderten die Europäische Kommission auf, Druck auf Kiew auszuüben, um weitere Angriffe zu verhindern. In Brüssel stellt dies die EU vor das Dilemma der politischen Solidarität mit der Ukraine gegenüber der Wahrung der Energiesicherheit in Mitteleuropa. Eine Angelegenheit, die früher ein Symbol enger Energiekooperation war, könnte nun zum Zentrum zunehmender Spannungen werden.
Einer der jüngsten Angriffe traf eine Pumpstation in Unetscha im russischen Gebiet Brjansk, wie der Gouverneur berichtete. Obwohl das Feuer gelöscht werden konnte, waren die Folgen beträchtlich.
Ein früherer Angriff in der Woche hatte bereits den Ölfluss vorübergehend unterbrochen. Die Ölversorgung wurde schnell wieder aufgenommen, aber die fortgesetzten Angriffe werfen Fragen zur Stabilität der Lieferkette auf.
In Deutschland scheint die direkte Auswirkung begrenzter zu sein. Das Bundeswirtschaftsministerium gab an, dass die Versorgungssicherheit nicht gefährdet sei und die PCK-Raffinerie in Schwedt normal arbeite. Rosneft Deutschland, der Betreiber, bleibt dennoch vorsichtig und ist dabei zu prüfen, ob Lieferungen aus Kasachstan, die über die betroffene Pumpstation geleitet werden, beeinträchtigt sind.
Für die Ukraine sind die Angriffe Teil ihrer Strategie, unterstrich Wladimir Selenskij. Er betonte, dass reine Verteidigung nicht ausreiche und man zusätzlich Druck auf Russland ausüben müsse.
Die Attacken verursachen Schäden nicht nur an russischer Infrastruktur, sondern belasten auch zunehmend EU-Staaten, die bisher die wichtigsten Unterstützer der ukrainischen Regierung waren.
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