Der serbische Präsident Alexander Vučić gab am Freitag bekannt, dass Russland Serbien vor einem möglichen Umsturzversuch gewarnt habe. Diese Mitteilung erfolgte im Vorfeld einer für das Wochenende geplanten Demonstration in Belgrad. Vučić zufolge hat der serbische Geheimdienst (BIA) bereits Maßnahmen auf Basis der Informationen aus Moskau ergriffen.
“Die Informationen kamen auf offiziellem Wege aus der Russischen Föderation”, teilte der Präsident mit. Die Behörden würden die Situation handhaben und es gebe keinen Anlass zur Besorgnis. Vučić gab keine Details darüber preis, welche Bedrohungen vorlagen oder wer dafür verantwortlich sein könnte. Er betonte nur: “Serbien bewegt sich vorwärts, und sie können und werden es nicht aufhalten.”
Vorangegangene Berichte serbischer Medien besagten, dass die russischen Sicherheitsdienste vor geplanten Unruhen in Serbien gewarnt hatten, die auf den Sturz der serbischen Regierung abzielten. Nach Informationen der Tageszeitung Večernje novosti, die am Freitag veröffentlicht wurden, wurde den Teilnehmern der für Samstag erwarteten Umweltproteste ein Handbuch zur Durchführung einer “Farbrevolution” ausgehändigt. Dieses beschreibe Techniken, die bereits in anderen Ländern zu sogenannten farbigen Revolutionen führten. Obwohl die Zeitung darauf hinwies, dass die Proteste möglicherweise international koordiniert wurden, wurden keine spezifischen Beschuldigungen ausgesprochen.
Ein lokales Projekt, das den Abbau von Lithium in der Region Jadar vorsieht, stößt bei den umliegenden Landwirten und Dorfbewohnern auf starken Widerstand, da es die Region erheblich verschmutzen würde. Laut dem Landwirt und Aktivisten Zlatko Kokanović könnte die Mine zwar Europa von chinesischen Lithiumlieferungen unabhängig machen, jedoch auf Kosten der Gesundheit der Menschen, wie er gegenüber Reuters äußerte.
Die serbische Regierung sieht in dem 2,4 Milliarden Dollar teuren Jadar-Lithiumprojekt andererseits einen bedeutenden wirtschaftlichen Aufschwung, da es den Lithiumbedarf der EU zu etwa 90 Prozent decken könnte, berichtet Reuters. Die Demonstranten fordern ein Verbot des Lithiumabbaus in der Region bis zum 10. August. Bei einer Kundgebung am Samstag wollen sie weitere Maßnahmen ankündigen.
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