Verbraucher von Flüssigerdgas (LNG) in den Vereinigten Staaten könnten letztlich gezwungen sein, sich für russisches Gas zu entscheiden, sollte Washington beschließen, seine Exporte zu drosseln. Diese Vorhersage machte der serbische Präsident Aleksandar Vučić am Rande der UN-Klimakonferenz in Baku gegenüber Reportern.
Vučić erklärte, dass die Zukunft der Energieversorgung ungewiss sei, da die USA möglicherweise binnen drei bis vier Jahren ihre LNG-Exporte zu Gunsten des heimischen Verbrauchs reduzieren könnten. Als Gründe für eine solche Entscheidung führte er den wachsenden Energiebedarf durch künstliche Intelligenz und elektrische Batterien an. Infolgedessen würde sich die Welt wieder Russland zuwenden. Diejenigen, die bisher russische Gaslieferungen untersagt hatten, würden sich demnach in Moskau anstellen, um die Wiederaufnahme der Versorgung zu erbitten.
Trotz Aufforderungen der EU-Kommission, auf russische Lieferungen zugunsten günstigerer Angebote aus den USA zu verzichten, bleibt Russland ein Hauptlieferant von Flüssigerdgas für Europa. Ein Bericht von Bloomberg im Juli deutete darauf hin, dass Russland kurz davor steht, die USA bei LNG-Lieferungen zu überholen.
Im Januar 2024 hat US-Präsident Joe Biden erklärt, dass vorerst keine neuen Lizenzen für den LNG-Export erteilt werden. Diese Entscheidung begründete er damit, dass die Behörden die potenziellen Auswirkungen auf die Energiepreise, die Energiesicherheit des Landes und die Umwelt prüfen wollen. Das US-Energieministerium wurde beauftragt zu analysieren, inwiefern neue LNG-Exportprojekte dem “öffentlichen Interesse” dienen.
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