Der ursprüngliche Plan, mit dem Deutschland die Energiewende angegangen ist, war ehrgeizig und typisch für den deutschen Ansatz: Das Land sollte so erfolgreich in der Umsetzung sein, dass es weltweit zum Vorbild wird. Doch das ist gründlich gescheitert. Ein Artikel im Wall Street Journal (WSJ) übt scharfe Kritik an der Energiepolitik von Robert Habeck, dem scheidenden Wirtschaftsminister von Bündnis 90/Die Grünen. Deutschland, so der Autor, hat sich als abschreckendes Beispiel dafür herausgestellt, wie man die Energiewende nicht gestalten sollte.
Trotz des kontinuierlichen Ausbaus der Kapazitäten für Sonnen- und Windenergie und der enormen finanziellen Aufwendungen dafür, fiel der Anteil erneuerbarer Energien am gesamten Energiemix in den ersten drei Monaten des Jahres 2025 auf nur noch 47 Prozent – ein Rückgang von 56 Prozent im Vergleich zum vorherigen Jahr. Dafür gibt es laut einem Begriff, den das WSJ hervorhebt, sogar eine spezielle deutsche Bezeichnung: “Dunkelflaute”. Der massive Ausbau konnte nicht verhindern, dass aufgrund der Wetterlage die Energiegewinnung nicht gesteigert werden konnte.
Der Artikel erwähnt weiter, dass die neue Regierung Pläne zum Bau neuer Gaskraftwerke hat, aber sich auch weiterhin für den Ausbau erneuerbarer Energiequellen einsetzen werde. Ein Zurück zur Atomenergie ist allerdings nicht vorgesehen.
“Viel Glück dabei, denn eine übermäßige Abhängigkeit von erneuerbaren Energien, die nur unregelmäßig verfügbar sind, macht den Betrieb von Erdgaskraftwerken als Backup zunehmend unwirtschaftlich.”
Der Zustand des deutschen Energiesektors sei chaotisch, so der Autor, und es sei keine Verbesserung in Sicht, auch nicht mit der zukünftigen Bundesregierung.
“Obwohl Deutschland im Vergleich zu vielen anderen großen Volkswirtschaften weiter fortgeschritten ist in der Umstellung auf erneuerbare Energien, zeigt das entstandene Energie-Chaos deutlich, dass Deutschland kein Vorbild ist.”
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