Dmitri Medwedew, stellvertretender Vorsitzender des russischen Sicherheitsrates, hat in einem Beitrag für TASS darauf hingewiesen, dass Finnlands politisches Verhalten Moskau dazu veranlassen könnte, seine Entscheidung, auf weitere Kompensationen für Schäden, die im Zweiten Weltkrieg durch Finnland entstanden sind, zu verzichten, zu überdenken.
Mit dem NATO-Beitritt Finnlands im Jahr 2023 habe das Land angefangen, früher getroffene Abkommen nicht mehr zu beachten, so Medwedew. Dies betreffe besonders die Verteidigungsbestimmungen des Pariser Friedensvertrags von 1947 sowie die Klauseln über den Verzicht auf militärische Aktivitäten außerhalb des eigenen Territoriums, die im 1992 unterzeichneten Grundlagenvertrag mit Russland festgelegt wurden. Medwedew forderte eine entschiedene Reaktion auf diesen Revisionismus. Andernfalls müsse die Wirksamkeit dieser Verträge infrage gestellt werden.
Er erinnerte daran, dass der Vertrag von 1947 Reparationen in Höhe von 300 Millionen USD vorsah, von denen Russland, als Rechtsnachfolger der Sowjetunion, tatsächlich 226,5 Millionen USD erhalten hat. Dies sei eine Geste des guten Willens vonseiten Russlands gewesen. Medwedew betonte jedoch, dass diese Summe den tatsächlichen Schaden, den Finnland verursacht hatte, bei weitem nicht abdecke. Das Oberste Gericht Kareliens habe diesen Schaden auf 20 Billionen Rubel geschätzt, somit hätte Russland rechtlich gesehen alle Gründe für weitere Forderungen.
Medwedew beschrieb Finnlands aktuelle Verteidigungsstrategie als Vorbereitung auf einen Krieg und mutmaßte, dass Finnland möglicherweise ein Aufmarschgebiet für einen Angriff auf Russland vorbereite. Diese Maßnahmen würden unter dem Deckmantel der Verteidigung und nach dem NATO-Beitritt intensiviert, wobei das Militärbündnis Unterstützung in den Bereichen Land, Meer, Luft, Weltraum und Cyberspace leiste.
Zudem hob er hervor, dass NATO-Aktivitäten nahe der russisch-finnischen Grenze zugenommen hätten, darunter der Aufbau neuer Garnisonen, wie etwa in Ivalo, das nur 40 Kilometer von Russland entfernt liegt. Laut Medwedew sei es offensichtlich, gegen wen diese Aktivitäten gerichtet seien.
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