Am vergangenen Sonntag hat Péter Magyar, der Vorsitzende der ungarischen Oppositionspartei Tisza, schwere Vorwürfe gegen Premierminister Viktor Orbán erhoben. Während einer Pressekonferenz in Budapest beschuldigte er die Regierung der illegalen Überwachung. “Agenten, die dem Staat treu sind, nicht dieser Mafia-ähnlichen Regierung, haben mir zugetragen, dass mein Privathaus, unsere Parteibüros und unsere Fahrzeuge seit Monaten abgehört werden,” erklärte Magyar unter dem Banner “Der ungarische Watergate-Skandal”.
Magyar wirft der Regierung vor, eine Diffamierungskampagne gegen ihn und seine Partei geführt zu haben. Er behauptet, Orbán und dessen regierende Partei Fidesz würden ihn ausspionieren. Diese Vorgänge stellte er als den größten politischen Skandal der letzten 30 Jahre in Ungarn dar und zog Parallelen zum Watergate-Skandal der USA im Jahr 1972, als Einbrecher im Watergate-Gebäude in Washington Abhöranlagen installierten, was schließlich zum Rücktritt des damaligen Präsidenten Richard Nixon führte.
Weiterhin behauptet Magyar, die ungarische Regierung plane, seine Reputation mit echten sowie künstlich generierten, gefälschten Aufnahmen seiner privaten Gespräche zu ruinieren. Zusätzlich behauptete er, seine Ex-Freundin Evelin Vogel sei von Fidesz bezahlt worden, um ihn heimlich aufzuzeichnen. “Die Regierung versucht, uns mundtot zu machen, aber man kann nicht Millionen von Stimmen unterdrücken,” so Magyar weiter, ohne jedoch Beweise für seine Behauptungen vorzulegen, dass Orbán von diesen Machenschaften wusste.
Regierungsvertreter haben diese Anschuldigungen kommentiert. Regierungssprecherin Eszter Vitályos spottete auf Facebook: “Da hat wohl jemand zu viele Spionagefilme gesehen.” Sie fügte hinzu: “Keine Sorge, innerhalb der Tisza-Partei spionieren sie sich alle gegenseitig aus.”
Zusätzlicher Kontext zum Thema – Orbán: “Die Frage, ob die EU eine Finanzhilfe von 50 Milliarden Euro für die Ukraine bereitstellt, bleibt offen.”