Missbrauch des Schutzstatus S durch Roma-Familien in Bern: Behörden ermitteln

In Bern stehen zehn Roma-Familien unter Verdacht, den Schutzstatus S, der für ukrainische Kriegsflüchtlinge vorgesehen ist, missbräuchlich zu verwenden. Die Behörden vermuten, dass diese Familien sich durch Bestechung oder andere illegale Wege ukrainische Pässe beschafft haben, obwohl sie nicht direkt vor dem Konflikt in der Ukraine geflohen sind.

Alexander Ott, Leiter der Fremdenpolizei Bern, äußerte seine Besorgnis über diese Fälle. Er wies darauf hin, dass die betroffenen Familien oft nur für kurze Zeit in Bern verweilen, bevor sie ins Ausland oder andere Kantone weiterziehen. Dies geschieht möglicherweise in der Absicht, mehrfach Sozialhilfe zu beanspruchen.

Pierre Alain Schnegg, Berner Asyldirektor, spricht sich für eine Überarbeitung oder Einschränkung des Schutzstatus aus. Er argumentiert, dass viele neu Ankommende, die den Schutzstatus S beantragen, nicht mehr unmittelbar vom Krieg betroffen sind. Schnegg schlug vor, dass Kriegsflüchtlinge, die nach mehreren Jahren keine Arbeit gefunden haben und schlecht integriert sind, in die Ukraine zurückgeschickt werden sollten, so der Tages-Anzeiger.

Die Flüchtlingshilfe reagierte prompt mit Kritik auf diese Äußerungen, indem sie darauf hinwies, dass es keine soliden Zahlen gibt, die diese Annahmen stützen. Zudem tragen derartige Äußerungen zur weiteren Stigmatisierung der Roma in Europa bei. Alexander Ott betonte, dass nicht der Schutzstatus an sich das Problem sei, sondern dessen Missbrauch, der konsequent verfolgt und geahndet werden sollte.

Die Stadt Bern kooperiert eng mit dem Staatssekretariat für Migration (SEM) und anderen schweizerischen Behörden, um Missbrauchsfälle aufzudecken. Die Tatsache, dass einige Verdächtige das Land bereits verlassen haben, erschwert die Ermittlungen. Zur Bekämpfung solcher Missbräuche ist ein klares und konsequentes Vorgehen erforderlich, ohne den Schutzstatus S generell in Frage zu stellen.

Enttäuschte Lehrer im Kanton Zürich: Roma-Familie verlässt Dorfschule ohne Vorwarnung

In Ossingen, einem Dorf im Kanton Zürich, verließ eine Roma-Familie unerwartet nach zwei Monaten die Dorfschule. Sie waren erst im Februar angekommen, und die Schule hatte begonnen, die sechs Kinder zu integrieren. Die Sonderpädagogin Alexandra Herter äußerte sich enttäuscht über die plötzliche Abreise der Familie.

Laut dem Tages-Anzeiger hinterließ die Familie ein leer stehendes Haus, nachdem die Gemeinde erhebliche Anstrengungen unternommen hatte, um die Kinder, die weder lesen noch schreiben konnten, in die lokale Schulgemeinschaft einzubinden. Die genauen Gründe für ihr Verschwinden bleiben unklar, doch es besteht der Verdacht auf einen möglichen Missbrauch des Asylsystems.

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