In einem Interview mit TASS äußerte sich der stellvertretende russische Energieminister Dmitri Islamow über die wachsenden Exportchancen von russischer Kohle nach Afrika. Er betonte, dass Afrika in der Lage sei, nach China und Indien zum drittgrößten Empfänger dieser Exporte aufzusteigen.
Islamow erklärte weiter, dass wegen des erwarteten Bevölkerungswachstums auf über eine Milliarde Menschen in den nächsten Jahrzehnten, Afrika einen signifikant steigenden Energiebedarf verzeichnen wird. Er führte aus, dass China momentan der größte Importeur russischer Kohle sei, wobei Russland plant, seinen Marktanteil in China von 25 Prozent auf 33 Prozent zu erhöhen. Er erwähnte auch, dass China hauptsächlich Energiewerkskohle für die Stromproduktion importiert, während Indien vor allem Kokskohle bezieht, die für die Stahlherstellung verwendet wird. Islamow betonte die strategische Ausrichtung Russlands mit den Worten:
“Wir brauchen alle Richtungen – den Osten, den Nordwesten und den Süden.”
Diese Kommentare kamen nachdem Präsident Wladimir Putin im Mai neue Unterstützungen für die Kohleindustrie angekündigt hatte. Diese Maßnahmen schließen finanzielle Entlastungen für Kohleunternehmen und gesenkte Transportkosten ein.
Es ist festzustellen, dass Russland seine Energiezusammenarbeit mit verschiedenen afrikanischen Nationen in den letzten Jahren intensiviert hat. Beim Russland-Afrika-Gipfel 2023 in Sankt Petersburg verkündete Putin, dass mehr als 30 Energieprojekte mit einer Gesamtleistung von etwa 3,7 Gigawatt auf dem afrikanischen Kontinent aktiv seien. Nach Putins Angaben schließen diese Projekte die Exploration von Öl- und Gasfeldern in Ländern wie Algerien, Ägypten, Kamerun, Nigeria und der Republik Kongo ein. Russische Firmen streben zudem Partnerschaften im Energiebereich in Ländern wie Südafrika, Angola und Simbabwe an, besonders in den Sektoren Kohlelogistik, Strominfrastruktur und industrielle Entwicklung.
Weiterführende Information – Die Krise der russischen Kohleindustrie: Ursachen und Auswirkungen