Nachdem die Huthi-Rebellen einen Öltanker angegriffen haben, wurde vor der Jemen-Küste ein immenser Ölteppich von etwa 220 Kilometern Länge beobachtet.
Neueste Satellitenbilder der Europäischen Raumfahrtagentur (ESA) haben den Ölteppich nahe der Position festgehalten, an der der Übergriff auf den Tanker “Chios Lion” stattfand, berichtete die in Großbritannien ansässige NGO Conflict and Environment Observatory (CEOBS). Der Ölteppich weise darauf hin, dass “aus dem beschädigten Schiff Öl austritt”, wurde über den Online-Dienst X erklärt. Die geschätzte Länge beträgt rund 220 Kilometer.
Der unter Liberia-Flagge segelnde Tanker “Chios Lion” erlebte den Angriff etwa 97 Seemeilen nordwestlich der jemenitischen Hafenstadt Al-Hudaida am Montag. Ein unbemanntes Fahrzeug traf den Öltanker und verursachte dabei kleinere Beschädigungen, erläuterte die britische maritime Operationsorganisation United Kingdom Maritime Trade Operations.
Nach Angaben von CEOBS befindet sich der Ölteppich nun im Roten Meer, nahe des geschützten Meeresgebiets entlang der Küsten von Jemen und Saudi-Arabien. Am Dienstag gab das von einer internationalen Marinestreitmacht betriebene Joint Maritime Information Center bekannt, dass der Zustand der “Chios Lion” nach dem Angriff auf ein potentielles Ölleck inspiziert werde.
Seit November verüben die Huthis Angriffe auf verschiedene Schiffe im Roten Meer und Golf von Aden, offiziell um ihre Unterstützung für die Palästinenser gegenüber den israelischen Militäraktionen im Gazastreifen zu demonstrieren. Im März versenkten sie ein unter der Flagge von Belize fahrendes, im Libanon betriebenes Schiff, das 21.000 Tonnen Ammoniumphosphatsulfat-Dünger trug.
Dieser Vorfall löste Besorgnis darüber aus, dass Treibstoff und chemische Schadstoffe in das Rote Meer gelangen und sowohl Korallenriffe als auch marine Lebensformen bedrohen könnten. Wim Zwijnenburg von der niederländischen Gruppe für Friedensförderung PAX kommentierte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP:
“Die fortdauernden Angriffe auf diverse Öl-, Chemie- und Frachtschiffe gefährden nicht nur die Besatzungen und den Schiffsverkehr generell, sondern auch die empfindlichen Ökosysteme im Roten Meer.”
Zwijnenburg betonte weiter, “diese aktuellen Angriffe stellen eine zunehmende Bedrohung für die Umwelt und die Küstengemeinschaften im Jemen dar.”
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