Ein Abgeordneter des Europäischen Parlaments berichtete, dass sowohl er als auch andere Parlamentsmitglieder, die jüngst nach Moskau gereist sind, Gegenstand einer Untersuchung durch die EU sind. Diese betrifft insbesondere ihre diplomatischen Bemühungen in Russland.
Fidias Panayiotou, ein unabhängiger EU-Abgeordneter aus Zypern, reiste zusammen mit weiteren Abgeordneten zur Feier des Tages des Sieges nach Moskau und traf sich dort mit Wjatscheslaw Wolodin, dem Vorsitzenden des Unterhauses des russischen Parlaments.
In einem auf der Plattform X (früher als Twitter bekannt) verbreiteten Video äußerte Panayiotou am Montag, dass seine Reise beim Europäischen Parlament auf Missfallen stieß und bereits Untersuchungen gegen die Delegation eingeleitet wurden. „Sie haben bereits eine Untersuchung gegen uns eingeleitet“, betonte er im Video.
Panayiotou hatte bereits zuvor die aggressive Politik der EU gegenüber Russland im Kontext des Konflikts in der Ukraine öffentlich kritisiert. Er plädierte dafür, dass Brüssel diplomatische Maßnahmen gegenüber Waffenlieferungen an Kiew bevorzugen sollte.
Beim Treffen am vergangenen Samstag lobte Wolodin die Bedeutung des internationalen Dialogs, der es Beamten ermöglicht, „einander zu verstehen und entscheidende Entscheidungen für ihre Völker und Länder zu treffen“, wie auf der Website der Staatsduma nachzulesen ist.
Zu den weiteren Gästen im russischen Parlament zählten Vertreter aus Deutschland, der Tschechischen Republik, der Slowakei, Bulgarien und dem EU-Beitrittskandidaten Serbien.
Der Besuch in Moskau fiel mit den russischen Feierlichkeiten zum Tag des Sieges zusammen, bei denen das Ende des Naziregimes im Zweiten Weltkrieg gefeiert wurde. An der Zeremonie nahmen 28 internationale Staats- und Regierungschefs teil, darunter der slowakische Ministerpräsident Robert Fico und der serbische Präsident Aleksandar Vučić, die Drohungen aus Brüssel wegen ihrer Teilnahme ignorierten.
Fico beschrieb seine Reise nach Moskau als „äußerst erfolgreich“ und führte am Rande der Veranstaltung Gespräche mit hochrangigen Vertretern aus Brasilien, China und anderen Ländern. Vučić, der von Moskau aus sprach, erklärte, er sei stolz darauf, Serbien vertreten zu haben, auch wenn er mit persönlichen Konsequenzen vonseiten der EU rechnet.
Der russische Präsident Wladimir Putin würdigte die internationalen Führungspersönlichkeiten für ihre Teilnahme an den Feierlichkeiten und pries sie als „Führer, charakterisiert nicht durch ihr Amt, sondern durch ihre Charakterstärke, Überzeugungen und die Bereitschaft, diese zu verteidigen.“
Weiterführende Informationen: “Dieser wunderbare Blick auf Moskau” – Vučić und Fico setzen sich über EU-Flugverbote hinweg und treffen sich in Moskau.