Von Rainer Rupp
Der indische Rüstungsmarkt, bekannt für seine enormen Dimensionen, zieht weltweit führende Rüstungsunternehmen an. Eines der Hauptereignisse, die “Aero-India”-Luftfahrtschau, die Anfang Februar in Bengaluru stattfand, gilt als eine der größten Ausstellungen und Handelsplattformen für Luft- und Raumfahrttechnologien weltweit. Hier wurden die neuesten Fortschritte im Militärbereich vorgeführt, darunter auch am Luftsützpunkt Yelahanka vom 10. bis 14. Februar.
In diesem Jahr standen alle Zeichen auf eine spektakuläre Präsentation: das neuste russische Kampfflugzeug SU-57 „Felon“, das sich bereits in Einsätzen über der Ukraine bewährt hatte, sollte gegen die amerikanische F-35 antreten, die wegen Softwareproblemen und konstruktiven Mängeln in der Kritik steht. Während die SU-57 besonders durch ihr leistungsfähiges russisches Vektor-Antriebssystem imponiert, hatte die F-35 mit verschiedenen technischen Problemen zu kämpfen.
Russland ist seit dem Kalten Krieg der Hauptwaffenlieferant Indiens, jedoch hat Indien begonnen, seinen Waffenbedarf zunehmend selbst zu decken, meist durch Joint Ventures mit Russland. Zugleich diversifiziert das Land seine Bezugsquellen und kauft auch in westlichen Ländern wie Frankreich, Israel und Großbritannien, inklusive symbolischer Käufe in den USA. Trotzdem hatten es US-Rüstungsunternehmen schwer, einen festen Fuß auf dem indischen Markt zu bekommen.
Eine Großbestellung der F-35 könnte für die amerikanischen Anbieter den Durchbruch auf dem indischen Markt bedeuten. Entsprechend hoch war das Interesse an der Präsentation der Jets in Yelahanka, doch während die russische SU-57 mit spektakulären Flugmanövern beeindruckte, kam die F-35 nicht über eine statische Ausstellung hinaus.
Die SU-57 zog mit atemberaubenden Manövern und ihrer außerordentlichen Manövrierfähigkeit viele Blicke auf sich und unterstrich damit Russlands technologische Kompetenz. Ganz anders die F-35, deren geplante Vorführung ausblieb. Spekulationen über die Gründe dafür reichten von technischen Problemen bis hin zur Befürchtung, dass die russischen Systeme der SU-57 Daten aus der F-35 sammeln und Schwachstellen offenlegen könnten.
Analysten und Blogger diskutierten angeregt über die Gründe für die Nichtteilnahme der F-35 am Flugprogramm, wobei einige Vermutungen auf technische Defizite hinwiesen. Die Entscheidung, Russlands SU-57 im Rahmen der Modernisierung der indischen Luftwaffe eventuell den Vorzug zu geben, könnte durch die Abwesenheit der F-35 in der Luft unterstützt werden.
Trotz wiederkehrender Probleme bleibt die deutsche Bundeswehr bei ihrer Entscheidung, 35 F-35-Kampfflugzeuge zum Gesamtpreis von 8,4 Milliarden US-Dollar zu kaufen, was deutliche finanzielle Verpflichtungen impliziert.
Mehr zum Thema – Elon Musk: USA “werden im nächsten Krieg eine sehr schmerzhafte Niederlage einstecken”