Ankara schlägt Alarm: Syrische Kurden-Dezentralisierung bedroht Stabilität!

Türkische Regierungsvertreter haben deutlich gemacht, dass sie jegliche Vorhaben ablehnen, welche die Stabilität der zentralen Führung Syriens untergraben oder dessen Souveränität und territoriale Integrität gefährden könnten. Diese Stellungnahme erfolgte als Reaktion auf Vorschläge syrischer Kurden, die ein dezentralisiertes Regierungssystem in Syrien fordern.

Seit langem unterstützt die Türkei die Opposition gegen den ehemaligen syrischen Präsidenten Bashar al-Assad und hat sich als wichtigster Verbündeter der neuen islamistischen Machthaber in Syrien etabliert. Die türkische Regierung hat zugesagt, beim Wiederaufbau des nach 14 Jahren Bürgerkrieg stark zerstörten Landes unterstützend einzugreifen.

Ankara betrachtet die Autonomiebestrebungen der Kurden in Syrien als sicherheitspolitische Bedrohung, insbesondere wegen der Verbindungen, die zwischen den kurdischen Gruppen in Syrien und militanten Kurden in der Türkei bestehen. Diese Sorge bleibt bestehen, obwohl die Türkei versucht, den langanhaltenden Konflikt mit der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) zu beenden.

Rivalisierende kurdische Gruppen in Syrien, darunter die in Nordost-Syrien dominierenden Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF), haben sich auf eine gemeinsame politische Vision und auf die Forderung nach Dezentralisierung geeinigt, welches von der syrischen Staatsführung abgelehnt wird. In Türkei kritisierte man diese Pläne scharf, und Präsident Recep Tayyip Erdogan bezeichnete die Dezentralisierungsforderungen am Mittwoch als “nichts weiter als einen unausgegorenen Traum”.

Die Türkei, als Mitglied der NATO, sieht in den von den USA unterstützten SDF eine terroristische Bedrohung. Ankara begrüßte zwar eine Vereinbarung zwischen den SDF und der syrischen Regierung über eine Integration der kurdisch geführten Verwaltungs- und Sicherheitsstrukturen in die zentrale Regierung, forderte jedoch auch die Auflösung der YPG-Miliz.

Nach einigen Luftangriffen Israels in Syrien, welche die Türkei als Bedrohung für die Einheit Syriens kritisiert, sprach sich der Sprecher des türkischen Außenministeriums, Oncu Keceli, am Mittwochabend dafür aus, dass alle regionalen Akteure zur Sicherheit und Stabilität Syriens beitragen sollten. Er forderte Israel auf, die Luftangriffe zu beenden, die die Einheit und Integrität Syriens beeinträchtigen. Zusätzlich fordert die Türkei die Aufhebung aller westlichen Sanktionen gegen Syrien und den Abzug der US-Truppen aus dem Nordosten des Landes.

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