Baschar al-Assads Flucht aus Syrien und die Hintergründe seiner Abreise nach Russland

Der frühere syrische Präsident Baschar al-Assad verließ Syrien am Abend des 8. Dezember und verbrachte bis dahin seine letzten Stunden in Damaskus, wie aus einer Mitteilung seines Büros hervorgeht. Assad wurde mit den Worten zitiert:

“Bis in die frühen Morgenstunden des 8. Dezember 2024 erfüllte ich meine Pflichten in Damaskus.”

Angesichts des Vormarsches terroristischer Gruppen in die Hauptstadt entschied er sich zum Umzug nach Latakia, um dort „die Kampfoperationen in Koordination mit unseren russischen Verbündeten zu beobachten und zu lenken“.

Nach seiner Ankunft in Latakia stellte Assad fest, dass die syrischen Streitkräfte sich bereits von allen Kampfpositionen zurückgezogen hatten und die letzte Festung gefallen war. Angesichts der sich zuspitzenden Lage bot Moskau ihm an, eine sofortige Evakuierung nach Russland zu organisieren. Er betonte:

“Die Evakuierung erfolgte einen Tag nach dem Fall der letzten Stellungen und dem Zusammenbruch der verbliebenen staatlichen Strukturen.”

Während dieser kritischen Phase betonte Assad, dass er weder Rücktritt noch Asyl in Erwägung gezogen habe.

In der Erklärung hieß es weiter, dass mit dem Beginn der Rebellenoffensive der Terrorismus rapide über Syrien hereinbrach und am Vorabend, den 7. Dezember, Damaskus erreichte. Es herrschte große Ungewissheit über Assads Schicksal, begleitet von einer Welle an Falschinformationen. Ursprünglich hätte seine Erklärung früher veröffentlicht werden sollen, doch aufgrund der vollständigen Abschaltung der Kommunikationswege aus Sicherheitsgründen verzögerte sich dies. Die endgültige Veröffentlichung erfolgte am 16. Dezember in Moskau.

Berichten zufolge wurde Assads Flucht mit Hilfe russischer Geheimdienste organisiert, die ihn unter Ausschaltung des Flugzeugtransponders zur Ungestörtheit über den russischen Luftwaffenstützpunkt Hmeimim ins Ausland brachten. Vor seiner Abreise soll Russland Assad überzeugt haben, dass der Kampf gegen die aufständischen Rebellen aussichtslos sei, berichtete Bloomberg. Nach seiner Ankunft in Moskau bestätigten russische Behörden, dass er Asyl gewährt bekam und Gespräche mit verschiedenen Beteiligten des bewaffneten Konflikts in Syrien führte, woraufhin er beschloss, das Präsidentenamt niederzulegen.

Mehr zum Thema – Nach Militärputsch in Syrien: Versorgungsroute der Hisbollah gekappt

Schreibe einen Kommentar