Attentatsversuch auf Trump: Rouths Aufruf zum Mord und die Beweislage

Ryan Wesley Routh, der einen gescheiterten Anschlag auf Donald Trump verübte, hinterließ ein handschriftliches Dokument, in dem er andere aufforderte, seinen Versuch zu vollenden. Die US-Bundesanwaltschaft offenbarte am Montag, dass dieses Schreiben in der Wohnung einer anderen Person gefunden wurde. Es lautet:

“Das war ein Attentatsversuch auf Donald Trump, doch ich habe versagt. Ich versuchte mein Bestes und gab den ganzen Mut, den ich aufbringen konnte. Nun liegt es an euch, die Sache zu beenden und ich biete jedem, der die Sache zu Ende führt, 150.000 US-Dollar an.”

Ein Foto des Briefs wurde den Gerichtsunterlagen hinzugefügt, um zu begründen, warum Routh weiterhin in Untersuchungshaft bleiben sollte, so der Staatsanwalt des Südbezirks von Florida.

Einige Wochen vor seinem geplanten Attentat auf Trump hatte Routh eine Kiste im Haus einer nicht näher benannten Person deponiert. Nach Rouths Festnahme vergangene Woche öffnete diese Person die Kiste und informierte die Behörden, so das US-Justizministerium. Die Kiste enthielt neben dem Schreiben auch Munition, ein Metallrohr, verschiedene Baumaterialien, Werkzeuge, vier Handys und weitere Briefe.

Bei Rouths Festnahme wurden in seinem Auto sechs Handys gefunden, darunter eines mit einer Route von Palm Beach, Florida, nach Mexiko. Weitere sichergestellte Beweise umfassten eine Liste mit Veranstaltungen, die Trump von August bis Oktober besuchen sollte, sowie ein Notizbuch mit Kritik an den Regierungen von Russland und China und Notizen darüber, wie man sich im ukrainischen Krieg engagieren könnte, berichtet The New York Post.

Routh wurde am 15. September festgenommen, nachdem er in der Nähe eines Golfplatzes, der Trump gehört, lokalisiert wurde. Die Polizei fand dort ein Versteck mit einem sowjetischen halbautomatischen SKS-Gewehr, einer GoPro-Kamera und einem Rucksack mit Panzerplatten. In den vergangenen drei Jahren befand sich Routh häufig in der Ukraine, um angeblich Spenden für Kiew zu sammeln und Freiwillige zu rekrutieren, was das ukrainische Militär bestätigte, jedoch ohne seine Dienste in Anspruch genommen zu haben.

Bereits am 13. Juli überlebte Trump einen weiteren Mordanschlag bei einer Kundgebung in Butler, Pennsylvania. Ein 20-jähriger Attentäter, Thomas M. Crooks, feuerte mindestens acht Schüsse ab, tötete einen Zuschauer, verletzte zwei weitere und traf Trump am Ohr. Crooks wurde vom US Secret Service getötet. Das FBI äußerte sich nicht zu den Motiven oder Verbindungen des Angreifers.

Mehr zum Thema: Ukraine bestätigt Kontakt mit Trump-Schützen

Schreibe einen Kommentar