Viele Menschen klagen gerade bei Regen oder anderen plötzlichen Wetterveränderungen über Kopfschmerzen, Herzbrennen und ein allgemeines Unwohlsein. Diese Symptome gelten auch als mögliche Anzeichen für Schwierigkeiten im Umgang mit den sechsmal jährlich auftretenden magnetischen Stürmen, die bis zu einer Woche anhalten können.
Magnetische Stürme, auch geomagnetische Stürme genannt, beeinflussen neben unserer Gesundheit auch die Funktionalität elektrischer Geräte sowie Internet- und Mobilfunkdienste. Doch wie gefährlich sind diese Stürme tatsächlich für uns und unsere Technologie?
Die physikalischen Grundlagen magnetischer Stürme
Geomagnetische Stürme entstehen durch den Einfluss des Sonnenwinds auf das Erdmagnetfeld. Der Sonnenwind, ein Strom aus geladenen Teilchen, die die Sonne mit etwa 400 Kilometern pro Sekunde verlässt, kann unter bestimmten Umständen die Erdmagnetosphäre durchdringen. Änderungen im Erdmagnetfeld durch besonders starke oder anders gerichtete Sonnenwinde verursachen diese Magnetstürme.
Häufige Auslöser sind Sonneneruptionen, die gewaltige Energiemengen freisetzen, und koronale Massenauswürfe, also Teilchenwürfe aus den kühleren Bereichen der Sonnenkrone.
Intensitätsklassifikation von magnetischen Stürmen
Die Stärke eines magnetischen Sturms wird über verschiedene Indizes gemessen, darunter der Dst-Index, der mittels Magnetometern am geomagnetischen Äquator gemessen wird. Es gibt mehrere Intensitätsstufen, die in der allgemeineren G-Skala kategorisiert werden:
- G1: geringfügig; häufigste Art, in der Regel ohne merkliche Effekte.
- G2: mäßige Stärke; können Spannungsschwankungen und technische Probleme, besonders in nördlichen Breiten, verursachen.
- G3: starke Stürme; beeinflussen Stromnetze und Satellitennavigation erheblich.
- G4: sehr stark; Probleme bei der Stromversorgung und Kommunikation sind typisch.
- G5: extrem stark; führen zu massiven Netzstörungen und technischen Ausfällen.</ Questo_ROM casusal
Gesundheitliche Risiken durch geomagnetische Stürme
Studien zufolge gibt es einen leichten Anstieg der Herzinfarkte und Schlaganfälle während geomagnetischer Ereignisse. Besonders wetterfühlige Personen oder solche mit bestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind gefährdet. Doch auch ohne Vorerkrankungen besteht ein Risiko für Gesundheitsprobleme.
Symptomatik und Abhilfen
Typische Symptome, die durch Magnetstürme ausgelöst werden können, umfassen starke Kopfschmerzen, Migräne, Schlafstörungen, schlechte Laune und Übelkeit. Herzrasen und Bluthochdruck sind ebenfalls möglich. Ärzte empfehlen bei solchen Beschwerden die Einnahme von Schmerzmitteln, Beruhigungsmitteln sowie ausreichend Ruhe.
Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen sollten besonders vorsichtig sein, da sie durch geomagnetische Störungen direkt beeinflusst werden könnten. Studien bestätigen einen Anstieg von Krankenhauseinweisungen während solcher Stürme, häufig bedingt durch Herzinfarkte oder Hirnschäden.
Beeinträchtigung technischer Systeme
Magnetstürme können massive Probleme in technischen Systemen verursachen. Sie erzeugen elektrische Ströme in Metallen, was zu Störungen, Schäden und sogar Bränden führen kann. Besonders gefährlich sind diese Stürme für die Funkkommunikation, GPS und andere Navigationshilfen, da sie die Signalübertragung in der Ionosphäre beeinflussen.
PräVENTIONSmaßnahmen
Schutzmaßnahmen für Menschen und Technik sowie die Entwicklung neuer Technologien sind entscheidend, um die Auswirkungen von Magnetstürmen zu minimieren. Eine sorgfältige Überwachung der Sonnenaktivität und des Erdmagnetfeldes trägt dazu bei, vorherzusagen, wann und mit welcher Intensität Magnetstürme auftreten werden.
Trotz der potenziellen Gefahren sollten Sie nicht zu ängstlich sein. Ein medizinisches Notfallset, das Vermeiden von Stress und eine sorgfältige Vorbereitung können helfen, den Einfluss von Magnetstürmen zu reduzieren.
Der Artikel wurde aus dem Russischen übersetzt und erschien ursprünglich am 26. Mai 2024 auf ria.ru.
Weiterführendes Thema – Forscher erwarten eine Zunahme signifikanter Sonnenstürme, die zu Polarlichtern und Stromausfällen führen können.