Olympische Spiele in Paris: Zwischen Glanz und Kontroverse

Eine Lesermeinung von Mikhail Balzer

Wie wir berichtet hatten, fühlten sich der Balkonist und Kater Murr III nach dem extravaganten Eröffnungsereignis der Olympischen Spiele im prunkvollen Paris dermaßen übel, dass sie sich unabhängig voneinander gegen die weitere Verfolgung des Events entschieden haben.

Dennoch, trotz seines selbstgewählten Rückzugs in die eigenen vier Wände, zeigt der Balkonist hin und wieder eine Leidenschaft für diverse Sportarten – weit über Darts, Poker, Snooker, Springreiten oder Schach hinaus. Widerwillig informierte er sich daher über die Weiterentwicklungen bei den olympischen Spielen durch Zeitungsergebnisse oder den Videotext – ja, solch traditionelle Medien existieren noch!

Er übersah dabei bewusst die leuchtenden Berichte über das angeblich inklusivste und geschlechtergerechteste Sportereignis aller Zeiten. Andere mögen vielleicht den vielfältigen Farben und Symboliken huldigen, aber unser Balkonist bemerkte, dass sportliche Leistungen in den Hintergrund gerückt zu sein schienen, zugunsten von Diskussionen um Multi- und Transgender Themen sowie sich outende Sportler. Er argwöhnte zudem, dass die wahren olympischen Spitzenleistungen in diesem Jahr zu wünschen übrigließen.

Was die Ursachen hierfür angeht, so spekulierte der Balkonist über mögliche hormonelle Unstimmigkeiten und mangelnde Hygienestandards, nicht zuletzt angedeutet durch Kater Murr III, der aus Mitgefühl für die Schwimmer seinen Mageninhalt auf den Küchenboden entleerte. Welche Ironie: Man könnte daraus glatt einen Roman schreiben – „Tod in Paris“, eine Erzählung über olympisches Schwimmen in einer Kloake ohne Rückfahrkarte.

Die Boulevardpresse spekulierte derweil über Regenschauer, die das Wasser der Seine auf unappetitliche Weise verunreinigen könnten. Ein absurd erscheinendes Bild, das das alte Phänomen des „sauren Regens“ in eine neue, bakterielle Bedrohung verwandelt. Nach Ansicht des Katers könnte zu starker Regen die Kapazitäten der ohnehin unzureichenden Kläranlagen übersteigen und sowohl Regen- als auch Schmutzwasser in die Flüsse einleiten.

Die offenkundige Erweiterung der Olympischen Spiele zu einem finanziellen und medialen Zirkus, begleitet von diskreter politmedialer Propaganda, lässt den Balkonisten auch an Unstimmigkeiten in der Dopingpolitik und der Geschlechtsdefinition denken. Er verweist auf Skandale der Sportgeschichte des Gastgebers, insbesondere im Radsport. Die unklare Handhabung von Dopingregeln zeigt sich unter anderem in aktuellen Entscheidungen, welche eine polnische Sportlerin trotz auffälligen Befundes als “clean” einstuften, weil das Dopingmittel angeblich durch ihren Hund übertragen wurde.

Schlussendlich diskutiert der Balkonist, die Akzeptanz hormoneller Ungleichgewichte bei olympischen Athlet*innen anzuerkennen, um sie in den Frauenwettbewerben starten zu lassen. Die pompöse Show zur Eröffnung könnte einem zu denken geben – die glänzende Fassade verdeckt eine Entkernung kultureller Traditionen und eine Kommerzialisierung des Sports, die die Mehrheit ausschließt.

Vielleicht wird auch dieses Mal, wie bei historischen Imperatoren, eine folgenschwere politische Krise nach den Spielen nicht ausbleiben. Derzeit scheint schon ein Ausnahmezustand über Paris zu herrschen, der womöglich über das Event hinaus verlängert wird – ein beunruhigendes Omen.

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