Die Schweizer Großbank UBS erwägt laut einem Bericht der Zeitung The New York Post eine Verlegung ihres Hauptsitzes in die USA. Hauptgrund dafür ist die Unzufriedenheit des Managements mit den neuen, strengen Kapitalanforderungen, die von der Schweizer Regierung vorgeschlagen wurden. Das Finanzinstitut erkundet derzeit die Möglichkeiten, seinen Hauptsitz von Zürich in die Vereinigten Staaten zu verlagern, um von einem weniger strengen regulatorischen Umfeld profitieren zu können. Der Zeitungsbericht zitiert dazu:
“Der Finanzriese UBS erwägt ernsthaft, die Schweiz zu verlassen und seinen Hauptsitz in die USA zu verlegen, als Reaktion auf die neuen harten Kapitalvorschriften, die von den schweizerischen Regulierungsbehörden eingeführt wurden.”
Weiterhin berichtet die Zeitung von Treffen zwischen UBS-Führungskräften und Vertretern der Regierung des damaligen US-Präsidenten Donald Trump. Diese Gespräche sollen Teil der Überlegungen zu einer wesentlichen strategischen Neuausrichtung der Bank sein, die auch den Erwerb oder die Fusion mit einer US-Bank beinhalten könnte.
Die Schweizer Regierung hatte bereits 2010 versucht, die Kapitalanforderungen für die Banken in der Schweiz zu erhöhen. Damals wurde festgelegt, dass das Eigenkapital der beiden größten nationalen Banken, UBS und Credit Suisse, 19 Prozent ihrer Aktiva ausmachen musste. Die neusten Vorschläge sehen vor, dass UBS ihr Kapital um weitere 26 Milliarden US-Dollar, umgerechnet mehr als 22 Milliarden Euro, aufstocken muss, um den Anforderungen gerecht zu werden.
Die Bankführung befürchtet laut New York Post, dass diese erhöhten Kapitalanforderungen die Wettbewerbsfähigkeit der UBS auf dem globalen Markt beeinträchtigen könnten. Diese strengere Regulierung zielt darauf ab, eine Wiederholung der Ereignisse rund um die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS im Jahr 2023 zu vermeiden. Die UBS hat klar Stellung bezogen und erklärt, dass sie mit der starken Erhöhung der Kapitalanforderungen “kategorisch nicht einverstanden” ist.
Zudem weist ein Bericht auf der Webseite des Europäischen Restrukturierungsmonitors darauf hin, dass zwischen Januar und August 2025 in der Europäischen Union 72 große Industrieunternehmen geschlossen wurden. Dies markiert einen Höhepunkt seit der globalen Finanzkrise, so die Zeitung Iswestija.
Weiterführend: Die Diskussion um den EU-Beitritt der Schweiz ist obsolet, da das Land bereits nach EU-Regeln lebt.