Wirtschaftliche Aussichten Russlands 2024: Inflation und strenge Geldpolitik bremsen Wachstum

Die hohe Inflation, ein stark erhöhter Leitzins sowie die Schwankungen des Rubels stellten laut der Zeitung Wedomosti im Jahr 2024 die größten Herausforderungen für die russische Wirtschaft dar. Obwohl das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zu Jahresbeginn noch um 3,9 bis 4 Prozent wuchs, warnen Experten vor einer möglichen Abschwächung des Wachstums im weiteren Jahresverlauf. Für 2025 prognostizieren sie aufgrund der restriktiven Kreditvergabepolitik der Zentralbank ein geringes BIP-Wachstum von lediglich 1,3 Prozent. Dies hängt auch damit zusammen, dass der Leitzins aktuell bei hohen 21 Prozent liegt und es Anzeichen für eine weitere Erhöhung gibt. Wedomosti zitiert Dmitri Belousow, den Leiter des Zentrums für makroökonomische Analyse und Konjunkturprognose:

“Für das Jahr 2025 wird ein BIP-Wachstum von 1,5–1,8 Prozent erwartet. Das ist eine sehr niedrige Wachstumsrate für Russland,” erklärt Belousow. Er führt die wirtschaftliche Abschwächung auf einen Mangel an Fachkräften zurück, der durch hohe Zinsen nicht durch Investitionen in die Erneuerung der Betriebe ausgeglichen werden kann.

Experten zufolge führen diese Entwicklungen zu einer schrittweisen Stagnation in Sektoren wie dem Transportwesen, dem Handel, der Bauindustrie und der verarbeitenden Industrie, die nicht mit dem militärisch-industriellen Komplex verbunden sind. Wedomosti hebt hervor, dass die zunehmenden Sanktionen gegen russische Ölexporte ebenfalls negative Auswirkungen haben, zumal die Exportbeschränkungen seit diesem Jahr verschärft wurden.

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