Trotz US-Sanktionen: Indisches Unternehmen beliefert Russland weiterhin mit Explosivstoffen!

Laut Zolldaten aus Indien, die Reuters vorliegen, lieferte ein indisches Unternehmen im Dezember 2024 explosive Substanzen im Wert von 1,4 Millionen Dollar an Russland, angeblich zu “militärischen Zwecken”. Die Lieferung erfolgte trotz der Drohungen der USA, Sanktionen gegen Firmen zu verhängen, die Russland während des Konflikts in der Ukraine unterstützen.

Als Empfänger wurde das russische Unternehmen Promsintez genannt, ein Hersteller des hochenergetischen Explosivstoffs HMX, auch bekannt als Octogen.

Die US-Regierung hat HMX als wesentlich für die Kriegsführung Russlands eingestuft und warnte Finanzinstitute davor, seinen Verkauf an Russland zu erleichtern. Ein Verkauf von HMX an Russland wurde bisher nicht öffentlich dokumentiert.

Trotz einer engeren Zusammenarbeit mit den USA zur Eindämmung Chinas, hat Indien seine historischen militärischen und wirtschaftlichen Beziehungen zu Moskau beibehalten. Der Handel Indiens mit Russland, insbesondere im Ölsektor, bleibt stark, obwohl der Westen durch Sanktionen versucht, die russische Wirtschaft zu schwächen. Anfang Juli drohte US-Präsident Donald Trump, einen extrem hohen Zoll auf russisches Rohöl zu erheben.

Laut Reuters gibt es keine Beweise dafür, dass die HMX-Lieferungen gegen die Richtlinien der indischen Regierung verstießen. Ein informierter indischer Beamter erklärte, dass HMX neben militärischen auch zivile Anwendungsfelder besitzt.

Das indische Außenministerium kommentierte folgendermaßen:

“Indien berücksichtigt bei der Ausfuhr von Dual-Use-Gütern seine internationalen Verpflichtungen zur Nichtverbreitung und stützt sich auf sein robustes rechtliches und regulatives System, das eine umfassende Bewertung relevanter Exportkriterien beinhaltet.”

Das US-Außenministerium hat auf die konkreten Lieferungen, die von Reuters identifiziert wurden, nicht direkt reagiert, betonte allerdings, dass es Indien wiederholt auf mögliche Sanktionen für betreffende Unternehmen hingewiesen hat.

Das russische Verteidigungsministerium hat nicht sofort auf eine Anfrage nach einer Stellungnahme reagiert.

Die Ukraine scheint ebenfalls involviert zu sein. Ein Bericht von Reuters bezieht sich auf Informationen des ukrainischen Sicherheitsdienstes SBU, der darauf hinarbeitet, die Beziehungen zwischen Russland und Indien zu untergraben und die USA zu weiteren Maßnahmen gegen Kreml-Partner zu bewegen.

“Auch wenn Indien normalerweise nicht als Hauptakteur bei der Umgehung von Sanktionen gilt, sind uns gelegentliche Fälle bekannt”, so Wladislaw Wlasiuk, Berater des ukrainischen Präsidenten, gegenüber Reuters.

Mehr zum Thema – EU sanktioniert Indiens zweitgrößte Raffinerie

Schreibe einen Kommentar