Mossad-Anschlag in Teheran: Iranische Agenten als Täter angeheuert

Einem Bericht der britischen Tageszeitung The Telegraph, der sich auf Aussagen von zwei iranischen Offiziellen stützt, zufolge soll der israelische Geheimdienst Mossad für einen tödlichen Angriff auf den Hamas-Führer Ismail Haniyya in Teheran verantwortlich sein. Dem Bericht nach wurden iranische Sicherheitsagenten vom Mossad beauftragt, Sprengstoff in drei verschiedenen Räumen eines Gebäudes zu platzieren, in dem sich Haniyya aufhielt.

Der Anschlag auf Haniyya ereignete sich in der Nacht zum Mittwoch. Sowohl Hamas als auch Iran haben Israel für den Vorfall verantwortlich gemacht und mit Vergeltungsmaßnahmen gedroht. Eine offizielle Stellungnahme vonseiten Tel Avivs steht noch aus.

Anfangs hatten die Planer des Mossad vorgehabt, Haniyya während der Beerdigung des verstorbenen Ex-Präsidenten Ebrahim Raisi im Mai zu töten. Aufgrund der zahlreichen Trauergäste und des hohen Risikos eines Fehlschlags wurde dieser Plan jedoch verworfen. Stattdessen wurden die vom Mossad beauftragten Agenten damit betraut, Sprengsätze in drei Zimmern im Gästehaus der Iranischen Revolutionsgarden im Norden Teherans anzubringen. Überwachungsaufnahmen zeigten, wie die Agenten in kurzer Zeit mehrere Räume betraten und wieder verließen, so die iranischen Beamten weiter.

Die Agenten sollen daraufhin ins Ausland geflohen sein, blieben jedoch mit einer lokalen Quelle in Kontakt. In den frühen Morgenstunden um 2.00 Uhr lösten sie schließlich aus der Ferne die Explosion aus, die Haniyya in seinem Zimmer tötete. Diese Informationen sind von der iranischen Seite noch nicht bestätigt worden.

Nach dem Tod von Haniyya wurden in Iran, laut einem Bericht der New York Times, mehr als 24 Personen festgenommen, einschließlich einiger Geheimdienstmitarbeiter. Die Verhaftungen sollen eine Reaktion auf erhebliche Sicherheitsmängel sein, die den Mord an Haniyya ermöglicht hatten, so die Quellen der Zeitung.

Haniyya war zum Zeitpunkt seiner Ermordung in Teheran, um an der Amtseinführung des neuen iranischen Präsidenten Massud Peseschkian teilzunehmen.

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