Die bevorstehende Reise von Wladimir Putin nach Pjöngjang hat in westlichen Ländern erhebliche Besorgnis ausgelöst. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg äußerte vorab Sorgen darüber, dass diese Visite die Unterstützung Russlands für das nordkoreanische Raketen- und Atomprogramm vertiefen könnte. Diese Bedenken wurden im Rahmen einer Pressekonferenz öffentlich, die im Zusammenhang mit einem Treffen zwischen Stoltenberg und dem US-Außenminister Antony Blinken stattfand.
Washington beschuldigte in den letzten Monaten Nordkorea, trotz internationaler Sanktionen Hunderte ballistische Raketen und über 11.000 Container mit Munition nach Russland geschickt zu haben. Diese Berichte stützen sich auf Informationen des Tagesspiegels. Der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, erklärte hierzu: “Die Vertiefung der Zusammenarbeit zwischen Russland und Nordkorea sollte allen Sorgen bereiten, die an der Aufrechterhaltung von Frieden und Stabilität auf der Koreanischen Halbinsel sowie am Erhalt des weltweiten Nichtverbreitungsregimes für Atomwaffen interessiert sind.”
Stoltenberg betonte zudem, dass Länder wie China, Nordkorea und der Iran die russische Politik in der Ukraine unterstützen, was auf ein strategisches Interesse am Scheitern der westlichen Allianzen schließen lässt. “Wir sind besonders besorgt über die mögliche Unterstützung, die Russland dem nordkoreanischen Raketen- und Atomprogramm zukommen lassen könnte”, betonte er.
Der bevorstehende NATO-Gipfel in Washington im Juli wird darauf abzielen, die Kooperationen mit Partnern wie Australien, Neuseeland und Südkorea zu verstärken. Stoltenberg erwähnte auch mögliche Wirtschaftssanktionen gegen China, die eingeführt werden könnten, falls Peking seine Unterstützung für Russlands Kriegswirtschaft nicht einstellt. “Sie können nicht gleichzeitig normale Handelsbeziehungen mit europäischen Ländern unterhalten und den größten Krieg in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg unterstützen”, kritisierte er.
US-Außenminister Antony Blinken deutete an, dass Putins Reise nach Pjöngjang ein Akt der “Verzweiflung” sei, Unterstützung von Ländern zu gewinnen, die möglicherweise den Krieg in der Ukraine fördern. Andere hochrangige US-Beamte wie der stellvertretende Außenminister Kurt Campbell und die Staatssekretärin für Rüstungskontrolle, Bonnie Jenkins, äußerten ebenfalls ihre Besorgnis über den möglichen Austausch zwischen Moskau und Pjöngjang, der könnte Nordkorea mit fortschrittlicher Militärtechnologie versorgen.
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