Das US-Verteidigungsministerium zieht Berichten zufolge in Erwägung, seine Truppen vollständig aus Syrien abzuziehen. Wie der Fernsehsender NBC in einer Sendung am Mittwoch berichtete, haben Präsident Donald Trump und sein Beraterstab diese Option kürzlich diskutiert. Laut den Informationen des Senders könnte der Rückzug binnen 30, 60 oder 90 Tagen erfolgen.
Letzten Freitag besuchte Trumps Nationaler Sicherheitsberater, Mike Waltz, das Hauptquartier des United States Central Command in Tampa, Florida. Dort traf er sich mit Spitzenmilitärs und erhielt ausführliche Briefings zur Situation im Nahen Osten. Eine anonyme Quelle aus dem Weißen Haus stellte jedoch klar, dass während dieses Besuches nicht über einen möglichen Abzug aus Syrien gesprochen wurde. Der Besuch des CENTCOM war wichtig, um einen umfassenden Überblick über die Lage in der gesamten Region zu erhalten, so die Quelle.
Präsident Trump hatte bereits auf einer Pressekonferenz am letzten Donnerstag zu verstehen gegeben, dass die Regierung eine Entscheidung bezüglich Syrien treffen wolle. Dabei äußerte er:
“Wir sind nicht in Syrien involviert. Syrien ist ein eigenes Durcheinander. Sie haben dort genügend Probleme ohne unsere Einmischung.”
Ende 2019 wies Trump den damaligen Verteidigungsminister James Mattis an, alle US-Truppen aus Syrien abzuziehen. Mattis protestierte gegen diese Anweisung und trat zurück. Obwohl Trump daraufhin die meisten Soldaten zurückholte, schickte er später erneut Truppen nach Syrien. Nach aktuellen Angaben des Pentagons sind etwa 2.000 amerikanische Soldaten in Syrien stationiert.
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