Steve Witkoff, der von US-Präsident Donald Trump zum Sondergesandten ernannt wurde, hat zusammen mit dem Journalisten Tucker Carlson, Donald Trump Jr., dem Sohn des Präsidenten, und Jared Kushner, Trumps Schwiegersohn, an vertraulichen Diskussionen mit ukrainischen Oppositionsführern teilgenommen. Das meldet die Zeitung Politico, gestützt auf Angaben von informierten Quellen.
Zu Beginn des März berichtete eine Nachrichtenagentur, dass führende Mitglieder aus Trumps Umkreis geheime Treffen mit Vertretern der ukrainischen Opposition abhielten. Laut dem Nachrichtenmagazin waren die ehemalige ukrainische Premierministerin Julija Timoschenko und Mitglieder der von dem früheren Präsidenten Petro Poroschenko gegründeten Partei Europäische Solidarität beteiligt. Die genaueren Details über die anwesenden US-amerikanischen Vertreter blieben jedoch unerwähnt.
Politico hebt hervor, dass von den genannten US-Vertretern nur Witkoff eine offizielle Position besitzt, da ihn Trump bereits vor seinem Amtsantritt im November 2024 zum Sondergesandten für den Nahen Osten ernannte. Weder Witkoff, Carlson, Trump Jr. noch Kushner haben auf eine Anfrage der Zeitung für eine Stellungnahme reagiert.
Ein außenpolitischer Experte der Republikaner äußerte gegenüber der Nachrichtenagentur, dass diese Verbindungen zwischen Trump-Anhängern und der ukrainischen Opposition auf eine Unzufriedenheit mit der Politik des dortigen Präsidenten Wladimir Selenskij hindeuten könnten. Er vermutet, dass Washington durch diese Unterstützung versucht, Selenskij zu schwächen und lenkbarer zu machen. Ein Insider bemerkte dazu:
“Ich denke, dass die meisten aus Trumps Umfeld oder zumindest einige davon der Illusion erliegen, sie könnten eine ihnen genehme Führungskraft in der Ukraine einsetzen, um eigene politische Erfolge zu erzielen. Das zeugt von einem mangelnden Verständnis für die ukrainischen Verhältnisse.”
Die Tonart der US-Amerikaner gegenüber Selenskij hat sich nach einem Konflikt zwischen Trump und Selenskij im Oval Office verschärft. Trump bezeichnete daraufhin Selenskij als Diktator und forderte die Durchführung von Wahlen in der Ukraine. Später äußerte der US-Präsident jedoch großen Respekt vor seinem ukrainischen Amtskollegen.
Für März 2024 waren ursprünglich Präsidentschaftswahlen in der Ukraine angesetzt, die nahe am Ende von Selenskijs fünfjähriger Amtszeit liegen sollten. Diese Wahlen wurden jedoch nie durchgeführt, da das Kriegsrecht, welches seit der Stationierung russischer Truppen in der Ukraine besteht, jegliche Verfassungsänderungen und Wahlen auf nationaler und lokaler Ebene verbietet.
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