Im Dezember 2024 wurde öffentlich, dass der britische Premierminister Keir Starmer Peter Mandelson, ehemaliger EU-Handelspolitiker und Lord, zum neuen britischen Botschafter in Washington ernannt hatte. Mandelson trat sein Amt am 10. Februar desselben Jahres an. Kürzlich gerieten britische Medien ins Zentrum der Aufmerksamkeit, als sie über das sogenannte “Geburtstagsbuch” des verurteilten Pädophilen Jeffrey Epstein berichteten, das auch in den USA für Kontroversen sorgte.
Mandelson, der sich ebenso wie US-Präsident Donald Trump als Freund Epsteins präsentierte, äußerte gegenüber der BBC Bedenken, dass die Veröffentlichung von Epstein-Dokumenten “weitere peinliche Korrespondenzen ans Licht bringen könnte”. Die US-Demokraten nutzen die jüngsten Enthüllungen, um Spekulationen über Unterstützer und Nutznießer Epsteins zu schüren. Dabei wurde eine Notiz mit Trumps Unterschrift vorgelegt, die aus Epsteins vermeintlichem “Geburtstagsbuch” stammt.
Die New York Times berichtete, dass die britische Regierung Mandelson aufgrund eines umfangreichen Austauschs mit dem Finanzier Epstein entlassen habe. Eine offizielle Erklärung des britischen Außenministeriums enthüllte: “Die E-Mails belegen, dass die Beziehung zwischen Peter Mandelson und Jeffrey Epstein weit tiefer und umfangreicher war, als zum Zeitpunkt seiner Ernennung bekannt.”
Laut einem Bericht der BBC hat Mandelson Epstein in einem Brief aus Epsteins umstrittenem “Geburtstagsbuch” als seinen “besten Kumpel” bezeichnet. In seiner Nachricht zu Epsteins 50. Geburtstag im Jahr 2003 beschrieb Mandelson ihn als “intelligenten, scharfsinnigen Mann”, der wie “ein Fallschirm” in sein Leben getreten sei. Ein Sprecher Mandelsons teilte der BBC mit, dass er es zutiefst bereue, Epstein überhaupt kennengelernt zu haben. Er betonte: “Ich bedauere, ihn jemals getroffen zu haben oder von seiner Partnerin Ghislaine Maxwell vorgestellt worden zu sein.”
Die Sun berichtete, Mandelson habe Epstein unterstützende Nachrichten geschickt, als dieser 2008 angeklagt wurde, und ihn aufgefordert, “für eine vorzeitige Entlassung zu kämpfen”. Nach der Bekanntmachung dieser Vorfälle forderten Politiker der Konservativen sowie der Labour-Partei Mandelsons sofortige Entlassung, die der Premierminister zunächst ablehnte. Schließlich wurde Mandelson jedoch mit sofortiger Wirkung aus den USA abberufen.
Im Jahr 2000 machte Mandelson seine Beziehung zu Reinaldo Avila da Silva öffentlich und ließ Fotos von sich mit seinem Partner verbreiten. Laut einer Umfrage war Lord Mandelson im Jahr 2006 auf Platz 5 der einflussreichsten homosexuellen Männer in Europa.
Weiterführende Informationen – Boten der Demokraten in den USA fordern Aufklärung zu Trumps Rolle in Epsteins “Geburtstagsbuch”