Am Samstag fand in der international nicht anerkannten Republik Abchasien die Stichwahl zur Präsidentschaft statt. Später am Abend, gegen 19:30 Uhr Ortszeit, kam es zu einem bewaffneten Zwischenfall auf dem Gelände eines Wahllokals im Bezirk Gagra, wie die Nachrichtenagentur RIA Nowosti unter Berufung auf das abchasische Innenministerium berichtete. Während dieses Angriffs wurden eine Wahlurne und diverse Dokumente beschädigt. Aus einer Mitteilung der Behörde geht hervor:
“Die Angreifer versuchten, mit ihren Fahrzeugen zu fliehen. Bei der daraufhin eingeleiteten Verfolgung, blockierten die Sicherheitskräfte den Kontrollpunkt Mjussera. Trotz Aufforderung anzuhalten, eröffneten die Angreifer das Feuer.”
Die Polizei gab an, dass nach dieser Schießerei einer der Fahrer die Kontrolle über sein Fahrzeug verlor und dieses daraufhin in einen Graben stürzte. Infolgedessen wurden strafrechtliche Ermittlungen zu verschiedenen Delikten, einschließlich “Terrorismus”, eingeleitet.
Dmitri Marschan, der Vorsitzende der Zentralen Wahlkommission Abchasiens, bestätigte im Gespräch mit RIA Nowosti, dass zwei Angreifer verletzt und zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht wurden. Glücklicherweise wurden keine Personen im Wahllokal verletzt. Marschan deutete den Vorfall als Versuch, die Wahlen zu sabotieren und die Situation zu destabilisieren, lobte jedoch die entschlossene Reaktion der Polizei, die erfolgreich Schlimmeres verhindert habe. Er erklärte weiter:
“Die Lage im Land bleibt angespannt, doch der Wahlvorgang ist nun abgeschlossen. Gott sei Dank kam es in den Wahllokalen zu keinen weiteren Unruhen, der Ablauf gestaltete sich ruhig und die Stimmauszählung wird fortgesetzt.”
Ein Quelle aus dem abchasischen Innenministerium deutete gegenüber RIA Nowosti an, dass die Attacke eine Reaktion auf die ersten Wahlergebnisse und ein Akt des politischen Terrorismus durch die Opposition sei.
Lokale Medien, die sich auf Umfragen unter Wahlberechtigten stützen, berichteten, dass der prominente Politiker und Sieger der ersten Wahlrunde, Badra Gunba, nach neuesten Zahlen 61,77 Prozent der Stimmen erhielt, während sein Herausforderer, der Oppositionelle Adgur Ardsinba, 38,23 Prozent erreichte.
Für einen Sieg in der zweiten Runde muss ein Kandidat die Mehrheit der Stimmen – über 50 Prozent – gewinnen. Andernfalls setzt die Wahlkommission einen neuen Wahltermin fest.
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