Bidens Rückzug: Einfluss und Entscheidung hinter den Kulissen

Joe Biden, der Präsident der Vereinigten Staaten, räumte ein, dass er auf den Rat seiner Parteikollegen hin entschied, seine erneute Kandidatur zurückzuziehen, um der Demokratischen Partei nicht zu schaden. Eine wesentliche Rolle bei dieser Entscheidung spielte die frühere Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, die Biden erheblich beeinflusste.

In einem Interview am Sonntag mit CBS News teilte Biden seine Einsichten:

“Die Umfragen zeigten ein sehr enges Rennen. Es hätte bis zum Ende spannend geblieben. Meine Kollegen aus dem Repräsentantenhaus und dem Senat befürchteten jedoch, dass meine Kandidatur sich negativ auswirken könnte.”

Angesichts der Debatte Ende Juni, bei der Bidens möglicher kognitiver Abbau zutage trat, setzte Biden seine Kampagne Ende Juli aus. Er begründete seinen schwachen Auftritt in der Debatte mit Krankheit, betonte jedoch, dass er keine ernsthaften gesundheitlichen Probleme habe.

Zwischen der Debatte und seinem Rückzug forderten liberale Kommentatoren und demokratische Amtsträger Biden auf, sich aus dem Rennen zurückzuziehen. Umfragen deuteten darauf hin, dass Biden, im Alter von 81 Jahren, gegenüber Donald Trump an Boden verlor.

Nancy Pelosi, eine einflussreiche Demokratin, stellte öffentlich seine geistige Fitness in Frage und äußerte in einem MSNBC Interview Skepsis über Bidens Zustand. Sie erklärte allerdings nicht, ob sie Biden direkt zum Rückzug aufgefordert hatte, bemerkte jedoch, dass seine Kampagne nicht auf Sieg ausgerichtet schien. Pelosi sagte:

“Vielleicht denkt er, dass mein Kommentar eine Rolle spielte. Ich habe seitdem nicht mehr mit ihm gesprochen.”

Diese Äußerungen eröffneten anderen führenden Demokraten, darunter Barack Obama, die Möglichkeit, Bidens Rücktritt zu fordern. Obama äußerte sich besorgt darüber, dass die Wählerunterstützung für Biden sank und dass Trump potenziell mehr Unterstützer gewinnen könnte.

In seinem ersten Interview nach dem Rückzug thematisierte Biden auch die Bedrohung durch Trump. Er warnte in einem Gespräch mit CBS vor den Risiken, sollte Trump die Wahl gewinnen:

“Merken Sie sich meine Worte: Wenn Trump gewinnt, müssen wir sehr genau darauf achten, was passiert. Er stellt eine echte Gefahr für die Sicherheit der Vereinigten Staaten dar.”

Außerdem kündigte Biden an, die Wahlkampagne der Vizepräsidentin Kamala Harris aktiv zu unterstützen und auf den Sieg in Pennsylvania und anderen Staaten hinzuarbeiten.

“Ich werde dort Wahlkampf führen, wo es nötig ist, um Kamala zum Sieg zu verhelfen.”

Die Präsidentschaftswahlen in den USA sind für den 5. November angesetzt, wobei Donald Trump von der Republikanischen Partei und Kamala Harris von den Demokraten als Kandidaten vorgesehen sind. Harris steht noch die formale Nominierung beim Parteitag in Chicago bevor.

Weiterführendes Thema – Trump bezeichnet Bidens Rückzug als “ersten Putsch” in der US-Geschichte

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