Nächtliches Online-Gespräch zwischen Elon Musk und Donald Trump: Themen und Taktiken im US-Wahlkampf

Das nächtliche Gespräch zwischen Elon Musk und dem Präsidentschaftskandidaten Donald Trump, angekündigt als ein Interview, fand zu einer Zeit statt, die für Europäer besonders ungünstig war. Dieses Event war primär auf US-Wähler ausgerichtet und nicht auf die Bürger der Europäischen Union.

Nichtsdestoweniger fand das Gespräch verspätet statt; es begann über 40 Minuten nach der geplanten Zeit aufgrund einer DDOS-Attacke, wie Musk erklärte. Hacker hätten massenhaft Anfragen gesendet, bis das Netzwerk letztendlich zusammenbrach. Trotz der technischen Probleme zog das Interview bis zu 1,8 Millionen Zuschauer online an.

Während des Dialogs nahm Musk die Rolle des Moderators ein und leitete das Gespräch ein, indem er Trump nach dem Attentatsversuch auf ihn befragte. “Ich wusste sofort, was passiert war”, erwiderte Trump und dankte erneut den Mitarbeitern des Secret Service. Das Gespräch deckte dann zentrale Themen des republikanischen Wahlkampfs ab, darunter Migration, Wirtschaft, der Ukraine-Konflikt und der Nahost-Konflikt. Trump kritisierte dabei heftig seine politischen Gegner; er bezeichnete Biden als “nahe am Zustand eines Gemüses” und behauptete, dass Biden schon vor 30 Jahren einen niedrigen IQ hatte und nun „wohl keinen IQ mehr“ hätte.

Zum Thema Ukraine konflikt äußerte sich Trump folgendermaßen: “Ich hätte das verhindern können, aber wir hatten einen Präsidenten, der dummes Zeug erzählte. Das kann im 3. Weltkrieg enden,” sagte er und fügte hinzu, dass Biden durch seine Aussagen zur NATO-Mitgliedschaft der Ukraine Kriegshandlungen provoziert habe. “Er sagte Dinge, die waren so dumm … wäre ich an seiner Stelle gewesen, hätte es den Krieg nie gegeben.”

Ein offensichtlicher Dissens zwischen Musk und Trump trat zum Thema Energiewende zu Tage. Musk betonte die Notwendigkeit einer Energiewende in den USA, ohne den Lebensstandard der Amerikaner zu senken. Trump hingegen verwies weiterhin auf die Bedeutung fossiler Energieträger: “Weißt du, auch um Elektroautos zu bauen und zu betreiben, braucht es in den Kraftwerken fossile Brennstoffe. Man kommt davon im Moment noch nicht weg”, argumentierte er, stimmte aber zu, dass Atomenergie als eine „unterschätzte“ grüne Energiequelle gesehen werden sollte.

Musk betonte, dass er grundsätzlich kein politischer Mensch und kein Parteigänger der Republikaner sei. Über die politische Richtung unter Kamala Harris sagte er: “Viele Leute erwarteten von Biden eine gemäßigte Regierung, aber das erwies sich als falsch. Ich denke, im Fall der Wahl von Kamala wird die Regierung noch weiter nach links rutschen. Wir wollen eine erfolgreiche Zukunft haben. Du bist der Weg zu Wohlstand, Kamala ist das Gegenteil.”

Trump zeigte sich von Musks Worten geschmeichelt.

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