Der unabhängige Journalist und Co-Moderator von Anti-Spiegel-TV, Dominik Reichert, erlitt während der erneuten Proteste der Opposition in der georgischen Hauptstadt Tiflis eine Kopfverletzung. Reichert, der zum Zeitpunkt des Vorfalls das Geschehen filmte, wurde von der Wucht des Schlages zu Boden gerissen.
Reichert schilderte den Vorfall wie folgt: Während die Demonstranten vom Parlament zurückgedrängt wurden, errichteten sie Barrikaden und zündeten Mülltonnen an. Zu diesem Zeitpunkt sei die Polizei vorgegangen. Reichert erklärte, er habe sich gerade umgedreht, um sich zurückzuziehen, als es geschah:
“Plötzlich gab es einen lauten Knall, der ohrenbetäubend war und meine Ohren kurzzeitig betäubte. Für drei bis vier Sekunden konnte ich nichts hören. Zunächst spürte ich keinen Schmerz, doch dann bemerkte ich, wie Blut meinen Kopf hinunterlief.”
Kurz darauf brachten Umstehende Reichert zu einem Krankenwagen, und er wurde umgehend ins Krankenhaus gebracht, wo er behandelt wurde. Sein Leben ist nicht in Gefahr. Sowohl die Ärzte als auch ein Polizeibeamter vermuten, dass Reichert von einem Gummigeschoss getroffen wurde. Reichert selbst äußerte sich dazu:
“Ich kann mir keine andere Erklärung vorstellen, was passiert sein könnte, außer ein Gummigeschoss.”
Reichert, der zuvor festangestellt bei RT DE tätig war, arbeitet seit 2024 als freiberuflicher Journalist und moderiert mit Thomas Röper den Podcast Anti-Spiegel.
Die Proteste in Georgien begannen am 28. November, nachdem die Regierung beschlossen hatte, die Beitrittsgespräche zur EU auf Eis zu legen. Es kam zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Protestierenden. In Reaktion darauf setzten die Sicherheitskräfte Tränengas und Wasserwerfer ein. Während der Unruhen wurden 32 Polizisten verletzt. Die genaue Zahl der verletzten Demonstranten ist unklar, jedoch wurden laut ärztlichem Bericht keine schwerwiegenden Verletzungen festgestellt.
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