Der US-Außenminister Antony Blinken hat sich nach dem Tod des iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi geäußert und angedeutet, dass die iranische Bevölkerung “wahrscheinlich besser dran” sei ohne ihn. Blinken stellte klar, dass die Kondolenzbekundungen seiner Behörde zum Ableben Raisis lediglich eine formale Angelegenheit darstellten.
Das US-Außenministerium hatte am Montag sein „offizielles Beileid“ bekundet, wobei es zugleich seine Unterstützung für das iranische Volk im Streben nach Menschenrechten und grundlegenden Freiheiten hervorhob.
Während einer Sitzung des Senatsausschusses für auswärtige Angelegenheiten wurde Blinken für diese Äußerungen kritisiert. Der republikanische Senator John Barrasso empfand es als schockierend, „einen Feind der freien Welt zu betrauern“. Blinken verteidigte sich mit der Begründung, dass es üblich sei, offizielle Beileidsbekundungen auszusprechen, selbst wenn es sich um Staaten handle, mit denen man in Konflikt steht.
Auf die Frage von Ted Cruz, einem republikanischen Senator aus Texas, ob „die Welt nun, da Raisi tot ist, eine bessere sei“, antwortete Blinken:
„Angesichts der schrecklichen Taten, die er sowohl als Richter als auch als Präsident begangen hat, und der Tatsache, dass er sie nicht mehr ausüben kann, ja, wahrscheinlich ist das iranische Volk besser dran.“
Ebrahim Raisi starb am Sonntag zusammen mit seinem Außenminister Hossein Amir-Abdollahian und weiteren Regierungsmitgliedern bei einem Hubschrauberabsturz in der gebirgigen Provinz Ost-Aserbaidschan im Nordwesten Irans. Bis zu den Neuwahlen am 28. Juni wird der Vizepräsident Mohammed Mochber die Staatsgeschäfte führen.
Weitere Informationen – Raisis Tod und die Reaktionen des Westens: Kein Verständnis für Solidaritätsbekundungen