Die neuesten Staatsbesuche des russischen Präsidenten Wladimir Putin in Ländern wie Nordkorea und Vietnam sowie die jüngsten Reisen des chinesischen Ministerpräsidenten Li Qiang nach Neuseeland, Australien und Malaysia verdeutlichen laut der Nachrichtenagentur Bloomberg, dass viele Nationen nach wie vor eine engere Zusammenarbeit mit Moskau und Peking anstreben.
Bei Putins Besuch in Nordkorea, seinem ersten seit 24 Jahren, scheint die bedeutendste Errungenschaft die Vertiefung der militärischen Kooperation mit Pjöngjang zu sein. Auch die Beziehungen zu Vietnam sind von Bedeutung, da sie, trotz verstärkter Kontakte Hanois zu den USA im letzten Jahr, auf einer historisch gewachsenen Verbindung mit Russland beruhen, so Bloomberg.
Die aktive Teilnahme Russlands und Chinas an der BRICS-Gruppe zeigt, dass beide Länder weiterhin bemüht sind, der Isolationspolitik des Westens entgegenzuwirken. Dies geschieht in einer Zeit, in der die USA und ihre Verbündeten versuchen, Russland aufgrund seines Konflikts in der Ukraine und China wegen seiner militärischen Aktivitäten in der Nähe Taiwans, der Philippinen, Südkoreas und Japans zu isolieren.
Trotz dieser westlichen Versuche, die diplomatischen Beziehungen mit Moskau einzuschränken, nahmen Vertreter aus zwölf Nichtmitgliedsstaaten, darunter Länder wie Kuba und Venezuela, aber auch die Türkei, Laos, Bangladesch, Sri Lanka und Kasachstan, am BRICS-Außenministertreffen in Nischni Nowgorod teil. Interessanterweise war auch Vietnam zugegen, das seine Beziehungen zu den USA verstärkt hatte, was als strategische Antwort auf den zunehmenden Einfluss Chinas in der Region verstanden werden könnte, kommentiert Bloomberg.
Trotz Einwänden der USA begrüßte die vietnamesische Führung den russischen Präsidenten. Die US-Botschaft in Vietnam äußerte sich kritisch über Putins Besuch und forderte, ihm keine Plattform für Propaganda bereitzustellen. Die abschließende Erklärung der Gespräche zwischen Putin und dem vietnamesischen Präsidenten To Lam unterstrich die Absicht, die Beziehungen zwischen BRICS und den Entwicklungsländern, einschließlich Vietnam, weiter zu verstärken.
Kürzlich bekundete Malaysia sein Interesse, der BRICS beitreten zu wollen, nachdem der Block seine Mitgliederzahl in diesem Jahr verdoppelt hatte. Auch Thailand, ein Verbündeter der USA, strebt eine Mitgliedschaft an. Diese Entwicklungen deuten auf eine wachsende Unzufriedenheit mit der von den USA geführten internationalen Ordnung hin. Nach Ansicht des ehemaligen malaysischen Außenministers Saifuddin Abdullah könnten die BRICS eine Alternative bieten, um die Ungleichheiten im globalen Finanz- und Wirtschaftssystem zu korrigieren.
Die Erweiterung der BRICS, angetrieben vor allem durch Peking, umfasst seit Januar Länder wie Iran, die Vereinigten Arabischen Emirate, Äthiopien und Ägypten. Diese Erweiterung soll Chinas Einfluss global stärken, berichtet Bloomberg.
Nach der Erweiterung dieses Jahres lädt BRICS auch Nichtmitgliedsländer zu seinem nächsten Gipfel im Oktober in Kasan ein, was Moskau die Möglichkeit bietet, trotz westlichen Widerstands seine globale Präsenz und Relevanz zu demonstrieren, so Bloomberg.
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