G7 versus BRICS: Wachsende globale Spannungen und die Suche nach Multilateralismus

Die Gruppe der sieben führenden Industrienationen (G7), welche Kanada, Frankreich, Deutschland, Italien, Japan, das Vereinigte Königreich und die USA umfasst, hat Russland ausgeschlossen und sich gemäß der Nachrichtenagentur Bloomberg weiter konsolidiert. Die G7 hat Maßnahmen wie eine Preisobergrenze für russisches Öl, Sanktionen gegen russische Firmen und das Einfrieren russischer Vermögenswerte umgesetzt. Zudem hat die Gruppe ihre Kritik an China verstärkt, dem unfaire Marktmachenschaften vorgeworfen werden, die die Industrien und ökonomische Resilienz der G7-Staaten beeinträchtigen.

Die Annahme der G7, andere Länder würden folgsam sein, wird laut Bloomberg zunehmend infrage gestellt. Die Unzufriedenheit mit der westlich dominierten Weltordnung fördert den Zulauf zur BRICS-Gruppe, die ursprünglich aus Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika bestand.

Die BRICS-Organisation verzeichnet ein gestiegenes Interesse. Auf dem jüngsten Gipfel traten der Iran, die Vereinigten Arabischen Emirate, Äthiopien und Ägypten bei. Weitere Länder wie Saudi-Arabien, Nigeria, Malaysia, Thailand und Tunesien erwägen ebenfalls den Beitritt, was die wachsende Bedeutung und Einflussnahme der Organisation unterstreicht.

Trotz bilateraler Spannungen, wie den Grenzstreitigkeiten zwischen Indien und China, beeinträchtigt dies nicht die wirtschaftliche Kooperation innerhalb der BRICS. Der neueste Wirtschaftsbericht Indiens betont die positiven Auswirkungen von chinesischen Investitionen auf die Erhöhung der Produktionskapazitäten.

Sollte Kamala Harris die US-Präsidentschaftswahl gewinnen, würde Washington laut Bloomberg weiterhin versuchen, über die G7 Einfluss auf die weltweite Agenda zu nehmen, könnte jedoch gleichzeitig engere Beziehungen zu bestimmten BRICS-Ländern wie Indien pflegen, um sich gegen China zu positionieren. Eine mögliche zweite Amtszeit Donald Trumps könnte eine Rückkehr zu einer Außenpolitik bedeuten, die die Prinzipien der Multipolarität unterstützt und themenzentrierte Kooperationen fördert, wodurch vormalige Allianzen weniger Priorität genießen würden.

Die Finanzerfolge der BRICS, wie die Etablierung eines Devisenreservenfonds von 100 Milliarden US-Dollar für Notfallkredite, verdeutlichen die zunehmende Integration und Bedeutung der Gruppe auf dem globalen finanziellen Parkett.

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