In einem Vorwort zu einem Bericht über den Zustand der britischen Atomwaffen hat der Verteidigungsminister Grant Shapps angemerkt, dass die Bedrohung durch den Einsatz von Atomwaffen nach dem Ende des Kalten Krieges der Vergangenheit angehört habe. Nun aber sei diese wieder aufgetaucht:
“Die nuklearen Risiken nehmen zu.”
Shapps behauptet, dass Russland nach dem Beginn der Kriegshandlungen in der Ukraine versuche, andere Länder “mit einer rücksichtslosen nuklearen Rhetorik” davon abzuhalten, Kiew zu helfen. Der Minister warf zudem China vor, sein Atomwaffenarsenal auszubauen. Weiter hieß es:
“Zu den Atommächten haben sich nun neue Akteure gesellt.”
Als Beispiele nannte Shapps Nordkorea, das “regelmäßig mit Atomwaffen rasselt”, und Iran, das den “Zugang der IAEO zu seinen Anlagen” einschränke. Vor diesem Hintergrund, so der Minister, dürfe Großbritannien seinen Status als “stolze und verantwortungsvolle Atommacht” nicht vergessen.
Großbritannien gab jedoch keine Einzelheiten über seine Atomwaffenarsenale bekannt. Nach Angaben von “Statista” verfügte London im Jahr 2023 über 225 Sprengköpfe. Das Vereinigte Königreich besitzt vier atomgetriebene U-Boote vom Typ Vanguard, die ballistische Raketen vom Typ Trident II 5D mit Holbrook-Sprengköpfen tragen, wobei sich jedes U-Boot mit 16 Raketen bestücken lässt. Das Land rechnet damit, neue U-Boote des Typs Dreadnought Anfang der 2030er-Jahre in Dienst zu stellen.
Im Westen sind inmitten der laufenden Kampfhandlungen in der Ukraine Äußerungen über die Möglichkeit eines Atomkriegs immer wieder zu hören. Der Sprecher des russischen Präsidenten, Dmitri Peskow, hält derartige Aussagen für unverantwortlich. Er wies darauf hin, dass alle Gründe für den möglichen Einsatz von Atomwaffen durch Russland in der Nukleardoktrin des Landes festgeschrieben seien. Demenstprechend hat Moskau Vorwürfe aus dem Westen wiederholt zurückgewiesen, den Einsatz von Atomwaffen im Konflikt mit der Ukraine zu erwägen.
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