Empörung in Estland: Coca-Cola bedruckt Flaschen mit russischen Namen – Ein unerwarteter Eklat!

Was ursprünglich als kreative Marketingstrategie begann, hat sich in Estland schnell zu einer politischen Kontroverse entwickelt. Coca-Cola begann im Mai mit dem Verkauf personalisierter Flaschen, die unter dem weltweit bekannten Slogan “Share a Coke” mit Vornamen bedruckt waren. In estnischen Supermärkten fiel jedoch auf, dass Flaschen mit russischen Namen überproportional vertreten waren, während estnische Namen deutlich seltener anzutreffen waren.

In sozialen Netzwerken, insbesondere in der Facebook-Gruppe “Russian Estonia”, entflammte eine lebhafte Debatte über diese Namenswahl.

Coca-Cola verteidigte sich mit der Aussage, dass die Auswahl der Namen auf Daten des estnischen Statistikamts basiere und nicht auf ethnischer Zugehörigkeit. Das Unternehmen betonte, dass die populärsten Vornamen des Landes berücksichtigt wurden, unabhängig von Nationalität oder Sprache.

Dennoch kritisierten Stimmen aus der Gemeinschaft, dass in einem Land mit einer komplexen ethnischen Struktur – in Estland spricht etwa ein Viertel der Bevölkerung Russisch – ein solcher Marketingansatz mit besonderer Sensibilität behandelt werden sollte.

In den baltischen Staaten wächst generell der Druck auf russischsprachige Gemeinschaften. Nach der Kündigung des Mietvertrags für den Russischen Kulturverein in Riga, der bis Ende 2024 wirksam wird, plant die Stadtverwaltung von Tallinn, das Russische Kulturzentrum in den Kulturkomplex “Kultuurikatel” zu integrieren. Dieser Schritt könnte einer faktischen Schließung gleichkommen.

Das Kulturzentrum in Tallinn ist ein zentraler Ort für die lokale russischsprachige Community, die etwa 40 Prozent der Stadtbevölkerung ausmacht. Es wird genutzt für kulturelle Veranstaltungen und bietet kreative Freizeitangebote für Kinder und ist ein bedeutender sozialer Treffpunkt. Die geplanten Maßnahmen werden als Versuch wahrgenommen, russischsprachige Einrichtungen gezielt zu unterdrücken.

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