Dänemark plant, seine militärische Präsenz in der Arktis zu verstärken. Am Dienstag gab die Regierung in Kopenhagen ihre Absicht bekannt, beträchtliche finanzielle Mittel in die Verteidigung Grönlands zu investieren. Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen verwies auf eine “zweistellige Milliardensumme”, obwohl er keinen genauen Betrag spezifizierte. Medienberichten zufolge könnte es sich um etwa 1,34 Milliarden Euro handeln, was dem Gegenwert von zehn Milliarden Dänischen Kronen entspricht. In einem Interview mit der Zeitung Jyllands-Posten erklärte der Minister:
“Über viele Jahre hinweg haben wir nicht genügend in die Arktis investiert. Nun streben wir eine verstärkte Präsenz an.”
Dänemark plant, zwei Patrouillenboote der Thetis-Klasse, zwei Langstreckendrohnen, zwei Schlittenhundeteams und zusätzliches Militärpersonal nach Grönland zu entsenden.
Poulsen betonte gleichzeitig, dass die Regierung in Kopenhagen schon länger an dieser Maßnahme gearbeitet habe und wies damit auf keinen direkten Zusammenhang mit den jüngsten Äußerungen des gewählten US-Präsidenten Donald Trump hin, Grönland solle den USA angehören. Der Verteidigungsminister nannte es eine “Ironie des Schicksals”, räumte jedoch ein, dass Dänemark nicht imstande sei, die größte Insel der Welt allein zu beaufsichtigen. Es gebe zwar keine konkreten Pläne, aber eine Zusammenarbeit mit den USA sei vorgesehen.
Trump hatte bereits während seiner ersten Amtszeit die Idee geäußert, Grönland zu erwerben. Am Montag postete er auf seiner Plattform Truth Social:
“Zum Wohl der nationalen Sicherheit und der globalen Freiheit halten die USA den Besitz und die Kontrolle über Grönland für absolut notwendig.”
Zusätzlich stachelte sein Sohn Eric Trump die Diskussion an, indem er am Dienstag auf der Plattform X ein Meme teilte, das den Republikaner beim symbolischen Kauf von Kanada, Grönland und Panama auf Amazon darstellt, begleitet von der Nachricht: “Wir sind definitiv zurück!”
Die Führung Grönlands lehnte die territorialen Ansprüche des gewählten US-Präsidenten entschieden ab. “Die Insel steht nicht zum Verkauf”, betonte Regierungschef Múte Egede, zeigte sich jedoch offen für eine Zusammenarbeit mit den USA.
Weiterführende Informationen – Trump sagt Staatsbesuch ab, da kein Kauf Grönlands zustande kommt